Das niedersächsische Innenministerium will noch konsequenter gegen Anbieter illegaler Sportwetten vorgehen. In der vergangenen Woche fanden in Hannover erste polizeiliche Versiegelungen von Geräten in den 31 Sportwettlokalen der Stadt statt. Solche Maßnahmen sollen in Zukunft häufiger stattfinden.
.Niedersachsen geht konsequenter gegen die Anbieter illegaler Sportwetten vor. Am Wochenende seien in Hannover in allen 31 bekannten illegalen Wettlokalen sämtliche Spielvorrichtungen außer Funktion gesetzt worden, sagte Landesinnenminister Uwe Schünemann am Montag. In 20 Lokalen habe die Glückspielaufsicht Computer, Drucker für Wettscheine und die dazugehörigen Lesegeräte versiegelt. Elf weitere Wettlokale habe sie ganz geschlossen.
Nach Angaben des CDU-Politikers gibt es in dem Bundesland noch rund 240 weitere illegale Sportwettenlokale. Gegen den Betrieb der meisten Lokale habe die Glücksspielaufsicht bereits mehrfach Zwangsgelder verhängt. Zudem habe man in 300 Fällen bereits die dauerhafte Schließung von Wettlokalen angeordnet.
Allerdings fänden sich oft am gleichen Ort oder direkt nebenan neue Betreiber für geschlossene Wettlokale, sagte Schünemann. Zwangsgelder seien zudem häufig nicht einzutreiben, weil die Lokalinhaber Konkurs anmeldeten oder untertauchten. Eine völlige Schließung des Lokals sei zudem dann nicht möglich, wenn es dort noch andere Aktivitäten wie etwa einen Kneipenbetrieb gebe.
Stillgelegte Spielgeräte könnten allerdings nur mit großem Aufwand ersetzt werden. Die Glücksspielaufsicht werde nach und nach auch in anderen niedersächsischen Städten die in Hannover erprobten Maßnahmen ergreifen.
Die versiegelten Spielgeräte sollen Schünemann zufolge erst wieder freigegeben werden, wenn deren Besitzer eidesstattlich versichert hat, die Geräte künftig nicht mehr in Niedersachsen für Sportwetten einzusetzen. Europaweit würden jährlich Milliardenbeträge mit in Deutschland illegalen Sportwetten umgesetzt, sagte der CDU-Politiker. In Niedersachsen liege der Umsatz auf jeden Fall im mehrstelligen Millionenbereich.
Neben dem staatlichen Anbieter für Sportwetter, Toto-Lotto Niedersachsen, gibt es landesweit lediglich einige lizenzierte Buchmacher für Pferdewetten. Hierbei könne nach Ministeriumsangaben zumeist nur auf den Spielausgang gewettet werden. Die illegalen Betreiber bieten dagegen eine immense Vielfalt an.