Vor einigen Wochen schlug ein neues Gesetz gegen das Glücksspiel in Russland hohe Wellen. Die Russen gelten als sehr gute Freunde des Glücksspiels, weshalb das weitgehende Verbot von Casinos und ähnlichen Einrichtungen bei der Bevölkerung auf dementsprechend wenig Gegenliebe stieß. Einige Investoren aus Russland haben noch einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma gefunden und liebäugeln mit einem Engagement in Montenegro, das am südlichen Ende des Balkans an die Adria grenzt. Der Tourismus in Montenegro konzentriert sich derzeit fast ausschließlich auf den Sommer und findet schwerpunktmäßig im Badeort Budva statt.

Mit dem Glücksspiel-Tourismus wollen die Investoren in Montenegro ein bis dato ungeahntes Potenzial in diesem Bereich erschließen und ein ganzjähriges Publikum aus aller Welt an die Adria locken. Neben Budva kommen als mögliche Standorte neuer Kasinos auch die Hauptstadt Podgorica oder Milocer in Frage. Das idyllische Milocer beherbergt im Hotel Maestral derzeit das größte Kasino in ganz Montenegro und hat daher schon reichlich Erfahrung mit dem Glücksspiel-Tourismus an der Adria sammeln können.

Geht es nach dem Willen der finanzstarken Investoren aus Russland soll Montenegro schon im kommenden Jahr zum Monaco des Balkans werden. Die schon weit fortgeschrittenen Pläne sehen den Bau mehrerer Hotels und Spielcasinos in ganz Montenegro vor, so dass die Bagger theoretisch schon ab Anfang Oktober anrollen könnten. Dem Vernehmen nach scheint auch die Regierung in Podgorica nicht abgeneigt zu sein, die benötigten Lizenzen für die Kasinos auszustellen. In Montenegro ist von rund einem Dutzend neuer Lizenzen alleine im Jahr 2010 die Rede. Gut möglich also, dass in den Ferienhäusern und Hotels in Budva an Adria auch Glücksspiel-Touristen einchecken und Montenegro zu einem ganzjährigen Urlaubsziel auf dem Balkan machen.