Der Verkauf der verlustbringenden Spielcasinos in Sachsen-Anhalt ist einen weiteren Schritt vorangekommen. Die drei Standorte in Magdeburg, Halle und Wernigerode könnten laut Finanzminister Jens Bullerjahn wie geplant zum Jahreswechsel privatisiert werden. Nach Angaben der Deutschen Presse Agentur haben vier Bewerber aus dem In- und Ausland Angebote für die Kasinos eingereicht.
Bullerjahn zeigte sich nach dem Ende der Ausschreibungsfrist zufrieden. "Aus dem Pool der eingereichten Angebote werden wir jemanden finden. Da bin ich mir eigentlich jetzt schon sicher", so der Finanzminister am Freitag. "Es gibt jetzt Gespräche auf Arbeitsebene, danach geht es in die Staatssekretärsrunde, ehe es einen gemeinsamen Vorschlag von Innen- und Finanzministerium für das Kabinett geben wird", sagte Bullerjahn zum weiteren Vorgehen. Bis Dezember wolle sich die Regierung für einen der Interessenten entscheiden. Zum Jahreswechsel werde der Verkauf dann über die Bühne gehen. Die Bewerber hätten unterschiedliche Pläne, ob sie die Spielbanken an den jetzigen Standorten erhalten oder woanders neue Kasinos errichten wollten.
Das Land hatte die Spielcasinos europaweit ausgeschrieben, weil die Spielerträge seit Jahren rückläufig sind. Allein im vergangenen Jahr sanken sie um ein Drittel auf 4,5 Millionen Euro. Um eine Pleite zu vermeiden, erhielt die Betreibergesellschaft vom Land zuletzt zweimal Finanzspritzen in Höhe von zusammen drei Millionen Euro. Dem Land entstand laut Rechnungshof zusätzlich ein Millionenschaden, weil Abgaben falsch verbucht wurden.