Hamburg – Turnierdirektor Michael Stich kann aufatmen: Sowohl die Hansestadt Hamburg als auch der Hauptsponsor werden ihre finanziellen Zusagen erfüllen und die am kommenden Montag beginnende Tennis-Traditionsveranstaltung am Rothenbaum unterstützen.
Nachdem der Senat der Hansestadt am Dienstag durch die Behörde für Kultur, Sport und Medien die avisierten 200.000 Euro freigegeben hatte, erklärte auch der österreichische Wettanbieter bet-at-home trotz gerichtlich untersagter Werbemöglichkeit die zugesagte Unterstützung zu leisten. "Wir zahlen deutlich mehr als 250.000 Euro", erklärte deren Sprecher Claus Retschitzegger. Das in die zweite ATP-Kategorie zurückgestufte Sandplatz-Turnier hat einen Etat von rund 3,2 Millionen Euro.
Voraussetzung für die finanzielle Zuwendung durch den Senat war die Absage an den Titelsponsor bet-at-home. Die Innenbehörde der Hansestadt hatte der veranstaltenden "Hamburg Sport & Entertainment GmbH" (HSE) um Turnierdirektor Michael Stich untersagt, für den Wettanbieter zu werben, da dies gegen den Glücksspiel-Staatsvertrag verstoße. Die Unterlassungsverfügung war vom Hamburger Verwaltungsgericht vergangene Woche bestätigt worden.
Die HSE akzeptierte den Beschluss und nennt das Turnier seither wieder International German Open. "Wir stehen zu unserer Aussage, das Turnier nach der Zusage des Veranstalters, nicht mehr mit dem ursprünglichen Titelsponsor zu werben, zu unterstützen. Daher werden wir die Veranstaltung mit 200.000 Euro fördern2, sagte Hamburgs Senatorin Karin von Welck am Dienstag.
Die Veranstalter akzeptieren, auch wenn Stich erklärte: "Natürlich hatten wir uns etwas anderes erhofft, aber wir respektieren natürlich das Urteil." Das Unverständnis des Wimbledonsiegers wurde noch verstärkt, als ein Gericht in Baden-Württemberg jetzt die Werbeaktivitäten der Österreicher beim Turnier auf dem Stuttgarter Weissenhof genehmigte.