Eine Verschärfung der Spielverordnung für das gewerbliche Glücksspiel fordern Suchtexperten vor der Anhörung des Bundestags- Gesundheitsausschusses in dieser Woche. Einer der Kritikpunkte: Eigentlich soll ein Spieler pro Stunde und Automat nicht mehr als 80 Euro verlieren dürfen.

In der Realität, so berichtet Gerhard Meyer vom Institut für Psychologie und Kognitionsforschung der Universität Bremen, werde diese technische Begrenzung jedoch ausgehebelt. Bei einem Test in einer Göttinger Spielhalle sei es einem der Probanden gar gelungen, innerhalb von fünfeinhalb Stunden 4500 Euro zu verspielen.

"Was in Spielhallen geschieht, hat mit Unterhaltung nichts mehr zu tun, da geht es um reine Zockerei", kritisiert der Wissenschaftler. Sein Hamburger Kollege Michael Adams sieht "angesichts der besorgniserregenden Zahlen der süchtigen Spieler und der hohen sozialen Kosten" den Gesetzgeber dringend gefordert.

56 Prozent der Einnahmen aus den Daddelhallen beruhen nach Berechnungen des Wirtschaftsprofessors auf der Ausnutzung von süchtigen Spielern.