Saarbrücken. "Die Situation ist dramatisch. Wenn die Politik nicht handelt, werden wohl einige Spielbanken über die Wupper gehen." Diese Aussage münzt Gerd Meyer, Chef von Saartoto und Direktor der Saarland Spielbank, bundesweit auf die Situation staatlicher Casinos. Für 2008 wurde bundesweit ein Rückgang des Bruttospielertrages von 21,7 Prozent ermittelt. Die Saar-Spielbank schlug sich besser, buchte einen Rückgang von "nur" 8,5 Prozent auf insgesamt 37,8 Millionen Euro. 52 Prozent dieser Summe gingen direkt als Abgabe an den Fiskus.
Für 2009 drohen der Saarland Spielbank jedoch insbesondere in den einzelnen Automaten-Casinos noch höhere Einbußen. Während an den größeren Standorten in Nennig und am Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken stabile Geschäfte gemeldet werden, brachen die Einnahmen im Casino St. Wendel in den ersten vier Monaten um 66,8 Prozent bzw. 290.000 Euro ein. Am Standort Neunkirchen müssen Rückgänge um 64 Prozent, in Homburg um 19,5 Prozent und in Saarlouis um 29 Prozent verkraftet werden. Meyer: "Wenn gegen diese Entwicklung nichts unternommen wird, würde sogar die Schließung einzelner Standorte drohen."