Casino Warnemünde: Umzug nach Rostock verzögert sich

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Alle Genehmigungen für das 70-Millionen-Projekt im Herzen Rostocks sind erteilt. Trotzdem dreht sich auf dem Bauplatz kein Rad. Warum es nicht endlich losgeht? Der Investor druckst herum.
Rostock (OZ) Stillstand im Herzen der Hansestadt: Auf dem Glatten Aal, wo das derzeit größte Bauvorhaben Mecklenburg-Vorpommerns umgesetzt werden soll, tut sich nichts. Vor einem Jahr waren dafür mit Rasanz alte Uni-Gebäude auf dem Areal abgerissen worden.

"Planungsrechtlich ist alles abgestimmt", sagt Frank Giesen (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses der Bürgerschaft. Es fehle nur noch ein Brandschutzgutachten. Doch schon jetzt könnte der Investor richtig loslegen. Es gebe eine Teilbaugenehmigung. Die Türen stünden weit offen für Investor Jürgen Klechowitz, sagt Rostocks Bausenator Holger Matthäus (Bündnis 90/Die Grünen). "Wir warten darauf, dass es endlich losgeht." Er sei froh, dass es auf dem Gelände wenigstens nicht mehr aussehe "wie nach dem Zweiten Weltkrieg", sagt Giesen. Dennoch sei die Situation unbefriedigend. "Das ist eine sehr exponierte Stelle in der Stadt." Der Investor selbst möchte sich am liebsten nicht zu dem seit dreieinhalb Jahren geplanten Großprojekt äußern. "Der Glatte Aal kommt", sagt Jürgen Klechowitz (54) fast trotzig. "Ich würde lieber morgen als übermorgen anfangen." Es seien allerdings noch ein, zwei Sachen zu klären. Welche, das behält er aber für sich. Dass die Baukräne sich noch nicht drehen, habe jedenfalls nichts mit der Finanzierung zu tun. "Die steht", betont er ausdrücklich, und: "Es ist mein Grundstück, ich lasse mir nicht vorschreiben, wann es losgehen soll." Die Arbeiter stünden in den Startlöchern, es werde im Verborgenen gearbeitet. "Ich bin fast durch", sagt er.

Am Glatten Aal soll für 70 Millionen Euro ein Wohn- und Geschäftszentrum mit 50 Läden entstehen. Gebaut werden zwei Quartiere – für ein Vier-Sterne-Hotel mit 194 Zimmern einschließlich eines Cafés und eines Casinos. Ursprünglich sollten die ersten Mieter schon Ende 2009 einziehen. Bei denen macht sich Ungeduld breit. "Wir würden gern schnell von Warnemünde zum Glatten Aal umziehen", sagt Thomas Fritz, Geschäftsführer der Spielbanken Mecklenburg. "Ich weiß nicht, warum es nicht weitergeht." Bevor auf dem geschichtsträchtigen Gelände gebaut wird, wird das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege tätig. Gesetzlich vorgeschrieben sind archäologische Bergungs- und Dokumentationsarbeiten. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", sagt Dr. Detlev Jantzen, Dezernatsleiter Archäologie. Jetzt fehle nur noch der konkrete Termin vom Bauherren. Kurz vor Weihnachten hatte Klechowitz den Bauschutt abräumen lassen. Zuvor gab es immer wieder Ankündigungen für den Baubeginn, zuletzt sagte er im Dezember 2008: "Ende Januar 2009 ist Baustart." Nun wird auf dem Filetstück geparkt. Eine Verlängerung der Genehmigung dafür bis Ende April ist beantragt.