Eine neue Chat-Sprechstunde soll Glücksspielern helfen. Die Anlaufstelle zum Thema Glücksspielsucht wurde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Lotto- und Toto-Block eingerichtet.
Dort stehe eine psychologische Therapeutin jeden Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr für Betroffene und auch Angehörige bereit, teilt die BZgA in Köln mit. Unter «spielen-mit-verantwortung.de» gelangen Besucher in das virtuelle Sprechzimmer, wo sie sich einzeln, anonym und kostenlos beraten lassen können.
Der Einstieg in die Sucht ist den Angaben zufolge schleichend: Am Anfang stehen oft positive Gewinnerfahrungen. Diese werden als persönliche «Erfolgserlebnisse» bewertet, immer stärkere Gewinn-Erwartungen entwickeln sich. Es werden noch höhere Beträge gesetzt, um mehr zu gewinnen. Die Risikobereitschaft wächst - mit der Folge, dass die finanziellen Verluste immer höher werden und der Gedanke ans Spielen den Alltag bestimmt.
Nach einer Erhebung der Bundeszentrale aus dem Jahr 2007 gibt es rund 100 000 Glücksspielsüchtigen in Deutschland. Rund 225 000 Menschen haben demnach ernsthafte Spielprobleme. Schon jeder vierte Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren habe innerhalb der vergangenen 12 Monate erste Erfahrungen mit Glücksspiel um Geld gemacht - obwohl das erst ab 18 Jahren erlaubt ist.
Virtuelle Beratung für Glücksspieler: Glücksspielsucht - Spielen mit Verantwortung