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Thema: Legaler Betrug - Wie Studenten die Casinos überlisteten

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    Standard Legaler Betrug - Wie Studenten die Casinos überlisteten

    Im Film "21" nehmen Studenten mehrere Casinos aus, dank einer ausgeklügelten Strategie für das Kartenspiel Black Jack. Und die funktioniert tatsächlich - schließlich steckt hinter diesem Film eine wahre Begebenheit.

    Black Jack ist eines der wenigen Tisch-Glücksspiele, bei denen ein erfahrener Spieler das Casino legal besiegen kann. Besonders talentierte Spieler gehen dabei mit speziellen Strategien vor. Eine besonders beliebte Methode ist das Zählen der Karten. Studenten des Massachusetts Institute of Technology in Boston perfektionierten diese Technik und erleichterten Casinos um Millionen Dollar - weltweit und über einen Zeitraum von 15 Jahren.

    Entwickelt wurde dieses System von Ed Thorp, einem begnadeten Mathematiker und ehemaligen Studenten des MIT. Das Revolutionäre an Thorps Counting-Technik: Diese setzt lediglich Black-Jack-Kenntnisse und nichts weiter als ein gutes Erinnerungsvermögen voraus. Und das Beste daran: Es ist legal.

    Die Regeln beim Black Jack: Die Spieler treten gegen den Kartengeber des Casinos, den "Dealer", an. Jede Karte hat einen unterschiedlichen Wert. Zuerst nimmt sich der Dealer eine verdeckte Karte. Dann verteilt er die Karten an die Spieler. Das Ziel des Spielers ist es, möglichst genau auf 21 Punkte zu kommen. Liegt der Spieler über dem Wert, hat er verloren. Wenn der Dealer mehr als 21 Punkte hat, verliert dieser. Bleiben beide unter 21, gewinnt derjenige, welcher am dichtesten an der 21 ist.

    Wichtig für die Strategie des Kartenzählens ist die Tatsache, dass ausgegebene Karten in der nächsten Runde nicht mehr gespielt werden. Black Jack ist also kein reines Glücksspiel, sondern ein "berechenbares" System. Und dazu ein recht einfaches. Denn den Karten wird lediglich einer von drei Werten zugeteilt: Die niedrigen Karten von 2 bis 6 erhalten den Wert " +1". Die mittleren Karten 7, 8 und 9 zählen "0". Die hohen Karten 10, Bube, Dame, König und Ass gelten als "-1". Nun muss man nur noch die Werte der gespielten Karten zusammenzählen. Ist das Ergebnis größer als Null, sollte der Spieler seinen Einsatz erhöhen. Ist das Ergebnis niedriger als Null, steigt er aus - ein sicheres System.Das MIT Blackjack-Team konnte weltweit in den Casinos abräumen.
    Alles begann im Jahr 1979 und einem Sommer-Kurs mit dem Titel "Wie man spielt, wenn man muss". Ein paar spielfreudige Studenten fühlten sich von dem Vortrag inspiriert und entschieden sich, das neu erlernte Zockerwissen im Spielerparadies der Ostküste, Atlantic City, auf die Probe zu stellen. Das Ergebnis war miserabel und das gesamte Geld verloren.

    Zwei der Studenten entdeckten trotz der Niederlage ihr Interesse für die Technik des Kartenzählens. Die beiden Studenten, die bis heute nur als "Dave" und "JP Massar" bekannt sind, gaben daraufhin im Jahr 1980 ihren eigenen Sommer-Kurs - "Kartenzählen beim Black Jack". Nach Monaten des Trainings entschieden sich die beiden, zwei weitere Studenten zu rekrutieren, sich einen Sponsor zu suchen und nun endlich abzusahnen. Mit Erfolg. Die Studenten verdreifachten ihren Einsatz von 5.000 Dollar. Fortan wollten sie mehr und mieteten sich sogar ein Appartement in Atlantic City.

    Doch die Gewinne blieben aus und bis auf JP Massar entschieden sich die restlichen Studenten auszusteigen. Im Mai 1980 sollte sich das Blatt für JP Massar jedoch wenden: In einem chinesischen Restaurant in Cambridge hörte der ambitionierte Spieler eine Unterhaltung über professionelles Black Jack mit an. Beeindruckt von dessen Ideen und Spiel-Techniken fragte Massar einen der Redner kurzerhand, ob dieser in seinem Team spielen möchte. Der Redner war kein geringerer als Bill Kaplan, der schon seit geraumer Zeit sein eigenes Team leitete - und das sehr erfolgreich. Aufgezogen wie ein kleines Unternehmen, mit Management, Buchhaltung, Trainingseinheiten und strikten Techniken, starteten die beiden im August 1980 ihr "MIT Blackjack-Team" - und suchten sich neue Investoren. Mit einem Startkapital von 89.000 Dollar kehrte das Team an den Zockertisch zurück und sahnte insgesamt 162.500 Dollar ab. Nach Abzug des Anteils für die Investoren blieb den Studenten immer noch ein Stundenlohn von satten 80 Dollar. Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die zum Alptraum der Casinos wurde.

    Das Team rekrutierte seine Spieler, hauptsächlich Mathecracks und Formelfreaks, die bis dahin oft gar kein Interesse an Kartenspielen gezeigt hatten, häufig über Flyer, die auf dem Campus verteilt wurden. Die Spieler mussten mit großen 6-10 Decks, also vielen Kartenkombinationen, üben und ihr Können anschließend im Casino, unter realen Bedingungen, unter Beweis stellen. Erst danach wurden sie als neue Mitglieder in das Team aufgenommen und, entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten, bestimmten Positionen zugewiesen:
    "The Back-Spotter": Dieser Spieler zählte Karten, ohne am Tisch zu sitzen. Geriet der Teamkollege oder der Dealer, also das Casino, in Bedrängnis, gab er ein Zeichen (Das Spielen mit dem Ohrläppchen bedeutete beispielsweise "Wie ist der Count?", das Verstecken der Hand in der Sakkotasche hieß "Setze hoch")

    "The Spotter": Der Spotter zählte Karten, während er selbst am Tisch spielte. Da das Casino erkennen konnte, dass ein Spiel "heiß" geworden war, wenn die Einsätze dramatisch stiegen, verhinderte der Spotter die Aufdeckung des Systems durch niedrige Einsätze. Sobald das Deck jedoch eine Möglichkeit für hohe Einsätze bot, stieg er aus und kontaktierte seine Teamkollegen durch geheime Signale - das Casino konnte somit nicht bemerken, dass das Spiel manipuliert war.
    "The Gorilla": Der Gorilla zählte nicht wirklich Karten, er setzte nur hoch - die ganze Zeit. Typischerweise spielte er die Rolle eines betrunkenen Millionärs. Der Spotter sicherte das Glück des Gorillas, indem er ihn zu Tischen lockte, an denen die Chance höher war, gegen das Haus zu gewinnen.

    "The Big Player": Dieser Spieler-Typ war den Casinos wohlbekannt: Er spielte den Profi-Zocker, dessen Geld langsam schwand, je professioneller das Spiel wurde. In Wirklichkeit war er aber ein Spotter mit den finanziellen Mitteln eines Gorillas. Er zählte nicht nur Karten, er merkte sich auch die hohen Karten, welche die Chancen des Dealers mindern konnten. Ein Big Player spielte immer ein gutes Blatt, dadurch musste er seine Einsätze niemals mindern. Verständigen konnte man sich durch geheime Signale und vereinbarte Gesten.

    Das MIT Blackjack-Team konnte so weltweit in den Casinos abräumen. Insgesamt hat das bis auf 120 Mitglieder gewachsene Team in den 90er Jahren mehrere Millionen Dollar gewonnen. Wie viele es genau waren, ist bis heute jedoch ein Geheimnis.

    Das Leben der Abzocker hatte es in sich: Falsche Namen, falsche Identitäten, VIP-Appartements und volle Mini-Bars in Luxus-Limousinen. Der Himmel für junge Mathematik- und Ingenieur-Studenten. Doch mit dem Geld kam auch die Paranoia. Und dieser Verfolgungswahn war auch berechtigt. Die Casinos merkten sehr schnell, dass Zähler unterwegs waren, und auch wenn die Counting-Technik nichts Illegales darstellte - welches Casino lässt sich denn schon gerne ausnehmen?

    Eines der Team-Mitglieder erzählte wired.com von einem Zwischenfall im "Rio"-Casino in Las Vegas: "Ich saß am Tisch und setzte 500 Dollar. Auf einmal saßen da zwei Typen hinter mir, schoben mein Geld zur Seite und sagten, dass ich hier nie wieder spielen könne". Ein anderes Team-Mitglied berichtet von einem Zwischenfall in Boston. Dort soll der Zocker die ganze Nacht gewonnen haben. Um 2 Uhr nachts habe es dann an seiner VIP-Suite geklopft. Zwei Mitarbeiter des Casinos sollen ihn daraufhin in den Hof geführt, ihn gegen die Wand gedrängt und ein Foto von ihm geschossen haben. "Dann zwangen sie mich, etwas zu unterschreiben, das aussagte, dass ich nie wieder ins Casino zurückkommen würde." Die Problematik hierbei ist, dass Casinos eigenständig handeln dürfen, falls solche Vereinbarungen gebrochen werden: Arrest und Gefängnisstrafen sind häufig die Folge.

    Einige Zocker berichteten sogar von Diebstählen ihrer Computer und Laptops aus den Casino-Suiten. Nicht selten wurde auch einfach nur der Gewinn des Abends aus dem Hotelzimmer geklaut. In Shreveport, Louisiana wurde das MIT-Team sogar schon mit gefaxten Fotos des Teams an den Black-Jack-Tischen erwartet - nicht von begeisterten Mitspielern, sondern von wütenden Casino-Managern. Die große Katze der Glücksspiel-Industrie hatte die Mäuse letztendlich gefangen, die sie fast 15 Jahre an der Nase herumgeführt hatten. Warum das Team aufgeflogen ist, ist auch heute noch nicht wirklich klar: Manche vermuten, die Casinos hätten die falschen Identitäten der MITs überprüft, andere glauben, die Studenten wären durch Fotos in den Uni-Jahrbüchern aufgeflogen, und wieder andere meinen sogar, die Casinos hätten Spitzel in die Gruppen eingeschleust.

    Wer waren die Köpfe hinter dem Team? Das MIT-Blackjack-Team hat es gegeben - keine Frage. Wer jedoch die wahren Drahtzieher in einer der größten Abzock-Aktionen der Glücksspiel-Geschichte waren, ist dennoch nicht ganz klar. In Büchern wie "Bringing Down The House - The Inside Story of Six MIT Students Who Took Vegas for Millions" oder "Busting Vegas - The MIT Whiz Kid Who Brought the Casinos to Their Knees" werden zwar Studenten wie Kevin Lewis, Semyon Dukach, Andy Bloch oder Andre Martinez explizit erwähnt, doch ob es sich bei diesen Zockern tatsächlich um die großen Köpfe hinter dem MIT-Team handelte, ist unsicher. Experten gehen heute davon aus, dass hinter dem Team große Geldgeber standen, die zudem noch Verbindungen zur organisierten Kriminalität gehabt haben könnten.

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