Dem Spielautomatenhersteller TAB (Traun Apparate Bau) droht eigenen Angaben zufolge der Super-Gau: "Kommt das neue Glücksspielgesetz in der geplanten Form, müssen wir unseren Unternehmenssitz vom oberösterreichischen Ansfelden ins Ausland verlegen", sagt Unternehmenschef Dattl. Davon betroffen wären insgesamt 730 Mitarbeiter. "Wir haben große Ressourcen in die Entwicklung moderner Geldspielgeräte gesteckt, die wir auch am österreichischen Markt anbieten wollen. Nach dieser Novelle wären mit einem Schlag 35 Mitarbeiter unmittelbar von Jobverlust bedroht."

Automatenhersteller TAB droht mit Abwanderung

Denn nach Ansicht Dattls gebe es bei dem Gesetzesvorhaben nur einen potenziellen Konzessionär, der sich die finanziellen Auflagen beim Anbieten von Glücksspiel und einer damit verbundenen Herstellung von Automaten leisten kann, und zwar Novomatic. Zur Not könne sich Dattl auch eine Kooperation mit Novomatic vorstellen, "wenn das für beide Seiten fair ist". Dattl glaubt aber, dass in so einem Fall "die Kräfteverhältnisse zu ungleich wären". Doch: "Wir sind weiterhin um ein gutes Verhältnis bemüht."

Rettungsanker für das Unternehmen sei die Exportquote von rund 98 Prozent. Den Umgang mit Krisen ist Dattl gewohnt. In den 90er-Jahren ist der Hauptmarkt Jugoslawien weggebrochen. In Österreich wurde das Automatenspiel in fast allen Bundesländern verboten. Nicht zuletzt deshalt ist TAB jetzt in 42 Ländern tätig und somit "ist es auch dann kein Problem, wenn die Gesetze in einem Land zu unserem Nachteil verändert werden", so der Firmenchef.

TAB liefert Wett-Terminals sowie Spiel- und Unterhaltungsautomaten. Hauptmarkt ist Großbritannien, gefolgt von Dubai, der Schweiz und Südafrika. Auf der Glücksspielmesse, die dieser Tage in London stattfand, konnte TAB einen weiteren Markt hinzugewinnen: "Wir haben mit einem Kunden aus Litauen einen Vertrag über hundert Testgeräte abgeschlossen. Kommt das Geschäft endgültig zustande, liefern wir mindestens tausend Geräte", verrät Dattl.