Münchens Zockerkönig
Kurz nach acht Uhr Großalarm für die Feuerwehr: In Baden-Badens exklusiver Lage, direkt neben dem Szene-Treff „Leo‘s“, gegenüber des 5-Sterne-Hotels „Europäischer Hof“ schlugen helle Flammen aus dem Dachgeschoss.
Und dann die grausame Entdeckung: In der total verkohlten Wohnung lag eine verbrannte Männerleiche – Zockerkönig, Buchmacher (Pferdewetten) und Gastronom Werner N. (55) aus Olching bei München.
Die Wohnung von N. im Dachgeschoss brannte völlig aus
Erst nach Stunden konnte ihn ein Verwandter identifizieren – am Amulett, das die Leiche um den Hals trug.
Werner N. war Inhaber des Baden-Badener In-Treffs „Maximilians“, des Sterne-Restaurants „Villa Schmidt“ in Kehl (Rhein). Bis zum Verbot von Fußballwetten betrieb er Wettbüros in ganz Bayern und Baden-Württemberg. In Olching, wo seine Familie wohnt, besitzt er ein großes Haus.
Als Poker- und Baccaraspieler war N. in den Casinos die große Nummer. So wurde Werner N. letztes Jahr in Seefeld/Tirol Baccara-Weltmeister. Siegprämie: ein Mercedes A-Klasse.
Jetzt Rätselraten um seinen mysteriösen Tod. Warum kam es in seiner Dachgeschosswohnung zur Explosion? Ermittler der Kripo suchen im Brandschutt noch immer nach Spuren.
Getuschelt wird, dass Werner N. bis tief in die Nacht hinein an einer Pokerrunde teilgenommen hat. Hat er dabei eine große Summe Geld verloren? Um 7.30 Uhr früh will ihn ein Nachtclub-Besitzer noch gesehen haben, wie er betrunken an seiner Haustür lehnte.
Und: Im Gegensatz zu seiner Gepflogenheit parkte er seinen BMW-Kombi nicht in der Tiefgarage unterm Kurhaus, sondern auf einem Behinderten-Parkplatz vor dem Wettbüro mit der darüber liegenden Wohnung.