Die größte Konkurrenz für die Lindauer Spielbank liegt nicht in Bregenz, sondern im Internet, in den Spielhallen und den Automaten, die in Kneipen und Bars sogar für Kinder zugänglich sind.

LINDAU (dik) "Gehen Sie mittags in Richtung Schulzentrum und schauen in den ein oder anderen Dönerladen, wie die Zehnjährigen an den Automaten stehen." Spielbankdirektor Nikolaus Bartl stört sich daran, dass für diese Automaten und Spielhallen weniger Regeln gelten als für die Spielbank. Er erklärt das damit, dass die Bundesländer für die Spielbanken zuständig sind, der Bund aber für die Spielhallen. Da keiner auf seine Einnahmen verzichten wolle, komme es zu keiner Einigung. Noch weniger Kontrolle gebe es für rund 4,5 Millionen Deutsche, die Monat für Monat im Internet bestenfalls halblegal ihr Glück beim Spiel versuchen.

Das gehe nicht nur zu Lasten der Stadt, der Einnahmen fehlen, sondern auch zu Lasten der Spieler, die beim Staat wenigstens einigermaßen geschützt seien, sah Roland Freiberg (CSU) das Problem. "Wer der Spielsucht zum Opfer gefallen ist, erlebt fürwahr ein Unglück", hält auch Ralf Guggenmos (FB) die Kontrolle des Staates für wichtig. Alexander Kiss (BL) will gesetzliche Regeln für die Speilbanken auf Spielhallen ausgedehnt wissen. Angelika Rundel (SPD) findet die Entwicklung "sehr bedenklich" und forderte den Einsatz des Städtetages gegen Spielhallen und Kneipenautomaten, wenn das solche Auswüchse annehme. OB Seidl versprach, sie werde bei den Verantwortlichen nachhaken.