Neuenkirchen (ssj) - Die personellen Voraussetzungen sind erfüllt, das Konzept ist vom Versicherungsträger bewilligt: Ab Januar kann die Suchtfachklinik St. Marienstift Dammer Berge eine Therapiegruppe ausschließlich für Spielsüchtige anbieten. Damit ist die Fachklinik die einzige Einrichtung in Niedersachsen, die dieses spezielle Angebot für Spielsüchtige macht.
"Etwa 150 000 bis 200 000 Menschen sind bundesweit von pathologischer Spielsucht betroffen", schätzt Dr. Egbert Herrmann, Chefarzt der Fachklinik. Und der Trend sei steigend. In den vergangenen Jahren sei dem Problem mehr Beachtung geschenkt worden, weshalb für Niedersachsen 24 Präventionskräfte, die sich speziell mit der Thematik befassen, eingestellt worden seien.
Auffällig ist, dass von der Spielsucht weit mehr Männer als Frauen betroffen sind. Häufig gehe die Spielsucht auch mit Alkoholmissbrauch oder anderem Drogenkonsum einher. Die Therapie in der Klinik strebe eine Abstinenz von allen Suchtmitteln an. Die Behandlung dauere acht bis zwölf Wochen, könne sich aber in Verbindung mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit auf 16 Wochen verlängern, sagte Dr. Herrmann.
Wer sich über Hilfsangebote bei Spielsucht informieren möchte, kann dies auf der Homepage der Fachklinik tun (Marienstift). Dort gibt es auch einen Selbsttest, mit dem jeder seine eigene Gefährdung einschätzen kann. Bei der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention in Cloppenburg befasst sich Jana Bröker als Präventionsfachkraft speziell mit der Glücksspielprävention.