Spielautomaten-Umsätze geringer als erwartet

[Casinonews]

Österreich: Wenig Einnahmen durch Glücksspiel
Der erwartete Automatenboom ist bislang ausgeblieben

St. Pölten/Gumpoldskirchen - Nicht nur für Gumpoldskirchen und Umgebung, sondern für ganz Niederösterreich sind die Aktivitäten der Glücksspielfirma Novomatic ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Spielautomatenabgabe, die per Landesgesetz geregelt ist und die pro aufgestellter Maschine 1000 Euro pro Monat beträgt, erschließt Einnahmen für Land und Gemeinden. Wenn auch nicht in der ursprünglich erwarteten Höhe, wie Helga Krismer von den niederösterreichischen Grünen dem STANDARD sagt.

"Im Landesbudget-Voranschlag waren für 2007 rund 13 Millionen Euro Einnahmen aus der Spielautomatenabgabe vorhergesehen. Doch wirklich eingenommen hat das Land laut Landes-Rechnungsabschluss 2007 nur 3,782.463,07 Euro - also beträchtlich weniger", erläutert Krismer. Seit die Zahlen im zuständigen Landtagsausschuss vor zwei Wochen publik gemacht worden seien, rätsle sie, wie es zu dieser "auffallenden Diskrepanz" gekommen sei. Immerhin sei der Wunsch, zusätzliche Einnahmen zu lukrieren, einer der wichtigsten Gründe für die Legalisierung des kleinen Glücksspiels in Niederösterreich gewesen.

Im Büro von Finanzlandesrat Wolfgang Sobotka (VP) hat man für die geringer ausgefallenen Einnahmen schon eine Erklärung. "Es wurden bisher weniger Spielautomaten als ursprünglich angenommen aufgestellt", meint Pressesprecher Herrmann Muhr. Daher habe man die Einnahmenprognosen für die kommenden Jahre auch "entsprechend gesenkt", auf 7,8 Millionen Euro 2008 und sechs Millionen Euro 2009.

Landesweit 650 Spielautomaten
Über einst angepeilte Automaten-Aufstellungszahlen weiß man im Büro Sobotka nichts. Auch das Landes-Spielautomatengesetz definiert keine Obergrenze - und die seit einer Aussage von Novomatic-Vorstandsvorsitzenden Franz Wohlfahrt Anfang 2007 kursierenden "1500 Stück bis zum Jahr 2010" werden in der Gumpoldskirchener Firmenzentrale nicht bestätigt. Derzeit seien in ganz Niederösterreich "650 Spielautomaten" installiert, lässt Konzernsprecher Hannes Reichmann wissen.

Diese Automaten befänden sich alle in den Admiral-Casinos und seien von Spielfreudigen nur durch ein Drehkreuz und nach Betätigen der so genannten Novocard aktivierbar, betont Reichmann. Die Novocard ermögliche es, zu junge oder suchtgefährdete Risikospieler zu identifizieren. Die Einführung der Card stand am Ende langer Konflikte um die Legalisierung des kleines Glücksspiels im Land. Mehrere Gemeinden haben spielfreie Schutzzonen beschlossen, um Gefahren für die Jugend auszuschließen.

[derstandard.at]