Tallinn prüft Bau einer Las Vegas-Insel

Die estnische Hauptstadt will den Spielcasino-Wildwuchs in den Griff bekommen, auch die heimische Novomatic mischt auf dem baltischen Casino-Markt kräftig mit
Tallinn - Die estnische Hauptstadt Tallinn prüft derzeit eine neue Idee, um mit dem ungebrochenen Boom von Casinos, Wettcafés und Spielhallen im Zentrum fertig zu werden. Eine jüngst eingesetzte Kommission soll feststellen, ob eine künstliche Insel in der Paljasaare-Bucht vor der Küste unter verschiedenen Gesichtspunkten machbar ist. Die Etablissements könnten dann geschlossen dorthin abgesiedelt werden.

Der Initiator der Idee, Stadtrat Mart Sults, will durch die geplante Maßnahme einerseits negative soziale Entwicklungen in der Hauptstadt und die zunehmende Belegung von historischen Immobilien durch Glücksspiellokale stoppen. Andererseits glaubt Sults auch, in Form der Casino-Insel eine neue Touristenattraktion schaffen zu können. In Südostasien gibt es bereits eine Reihe von ähnlichen "Offshore"-Spielhöllen.

Die Kommission soll ihre Arbeit bis Mitte Mai abschließen und die Idee insbesondere auf ihre Finanzierbarkeit und ihre Umweltverträglichkeit prüfen. Die estnischen Glücksspielunternehmen sind von den Plänen der Stadtverwaltung wenig angetan. Sie befürchten eine hohe Kostenbeteiligung. Auch die österreichische Novomatic AG mischt auf dem baltischen Casino-Markt kräftig mit.

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