-Diskussion- Warum der Glücksspielstaatsvertrag 2021 nur dem Staat nutzt!
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Eure Meinungen, Analysen, Bewertungen oder Anmerkungen sind hier gefragt.
Für mich ist der Staatsvertrag ein Paradebeispiel für Lobbyismus. Warum?
Im Vorfeld hatten sich Spielbanken und Lottogesellschaften wiederholt über die privaten Anbieter beschwert. Um den Schein zu wahren, nahm man Online Casino in die Lizenzen mit auf. Nur um die Anbieter massiv zu beschneiden. Keine virtuellen Tische, kein Live Casino etc. Also nur digitale Daddelhallen und Abbilder der landbasierten Spielhallen. Wer Roulette, Blackjack & Co spielen möchte, muss theoretisch in die staatlichen Spielbanken gehen.
Alles begleitet von einer Schmutzkampagne gegen die privaten Anbieter. Alle in eine Schublade gesteckt und niemand redet darüber, wie schlecht bspw. die Auszahlungsquoten beim Lotto sind. Insgesamt feinster Lobbyismus und unsere, dahingehend wenig gebildeten Politiker, tragen den ganzen Schmarrn auch noch mit und stellen sich als Wohltäter hin.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.Zitat von WinningJack
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen und das Ganze als Verdachtsfall von Korruption auf höchster Ebene einstufen, aber man ist es ja in Deutschland gewohnt, dass man mit den Bürgern machen kann, was man will, wie es scheint. Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass Spieler und Casinos vom Rest der Gesellschaft gerne die "Schmuddelecke" gestellt werden.
Wir haben auch deshalb keine Lobby (wie zum Beispiel Eisenbahner, öffentlicher Dienst etc.), obwohl es dringend an der Zeit dafür wäre.
Denn Spieler können sich wie Autofahrer nicht wehren, und doch wird man scheinbar als dieselbe Melkkuh der Nation betrachtet.
Einziger Lichtblick: Viele denken wie wir und zeigen den staatlichen Angeboten die rote Karte. Finde ich gut und ich hoffe, es werden noch mehr Spieler wach.
Geändert von Roulandy (30.01.2024 um 22:39 Uhr)
Die Lobby der privaten Glücksspielanbieter ist einfach zu klein. Sie hätten das deutsche Lizenzsystem geschlossen boykottieren müssen, und zwar laut, mit Ansage.
Hallo Roulandy,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung der Sachlage.
Ich empfinde die Situation als sehr enttäuschend, da ich mir für den 01.07.2021 ein faires vernünftiges legales Angebot gewünscht hätte, damit man nicht immer mit einem komischen Bauchgefühl im OC sitzt. Leider ist die Lage für Roulettespieler - kann nur für diese sprechen, da mich slots kaum ansprechen - eher schlechter geworden als zuvor (geringeres Angebot, ggf. Steuerabzug).
Am meisten frustiert und ärgert mich die Ungleichbehandlung der verschiedenen Glücksspiele. Für das miese Lotto wird überall geworben, es ist fast selbstverständlich dass man wöchentlich seinen Lottoschein abgibt (der Staat freut sich). Sportwetten werden gerade noch so toleriert, aber die sogenannten Bankhalterspiele haben grundsätzlich etwas anrüchiges und wer sich mit so etwas beschäftigt, ist sowieso kriminell, ...gut dass das nicht erlaubt ist (*Ironie*). Das scheint mir die vorherrschende Meinung unserer Volks"vertreter" zu sein. Obwohl bei den mir bekannten Roulettespielern nicht nur der Wunsch zu gewinnen im Vordergrund steht, sondern auch der Spass am austüfteln von Spielstrategien, etwas Denkarbeit die vielleicht auch geistig fit hält, also eigentlich nichts verwerfliches.
Geändert von diceman (31.01.2024 um 10:58 Uhr)
Unsere Regierung hatte im Sommer 2021 die Chance, die Basis für ein fair reguliertes Online-Glücksspiel zu schaffen. Offen für alles, was legitim wäre. Sportwetten, Casinos, Poker etc.
Die aktuellen Maßnahmen verschaffen nur einen einseitigen Vorteil. Man wollte auf Teufel komm raus seine staatlichen Spielbanken und Lottogesellschaften schützen. Aber hey, wir kennen es bereits vom Öffentlichen Rundfunk. Die GEZ-Zwangsgebühr ist auch nicht fair. Man weigert sich einfach nur in den direkten Wettbewerb mit den privaten Fernsehsendern zu gehen.
Ich bin als Aussenstehender nicht mit direkt von der Thematik betroffen, habe als Schweizer für das Ganze eigentlich höchstens ein schmunzeln übrig.
Solange entsprechende Auszahlungen bei den "ausländischen" Casinos (bzw. dorthin wo ausgewichen wird (falls überhaupt?)) gewährleistet sein würden, hätte ich da aber wohl auch kein Problem mit. Erst wenn mir keine akzeptable Möglichkeit mehr bleiben würde im Gewinnfall an mein Geld zu kommen, würde mich das Ganze auch entsprechend kümmern. Und solange es in einer Spielbank die Möglichkeit auf Tischspiele gäbe, würde ich diese dort auch notfalls nutzen.
Der Auszahlungsaspekt ist nebenbei auch der einzige Grund weshalb ich hin und wieder mit dem Gedanken spiele selbst mal wieder einen Lottoschein mit ~50% RTP auszufüllen. Bei 5€ für einen Schein verliere ich zwar diese 2.50€, aber dafür dass ich mir im Falle eines Millionengewinns nicht den Kopf darüber zerbrechen muss wie ich an die Gewinnauszahlung gelangen werde, wäre mir der Betrag es manchmal fast schon wert. Umgesetzt habe ich das am Ende natürlich trotzdem nie, da riskiere ich die 5€ lieber auf ähnlich ausgeschlossene Zufallsergebnisse bei Sportereignissen. Dort gibt es auch keinen Grund derartige Auszahlungsquoten hinzunehmen.
Ich kann mir ehrlich gesagt jedoch beim besten Willen nicht vorstellen dass da auch nur ein einziger ambitionierter / langjähriger Onlinecasinospieler unter den Bedingungen mit 5 Sekunden Regel und 1€ Limit spielen würde. Also diese Regelungen dürften ohnehin eine andere Zielgruppe haben als die (für die Casinos) relevanten Zocker.
Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Onlinecasinos unter euren Bedingungen und klassisches Lotto mit ~50% Hausvorteil, würde ich auf jeden Fall zweiteres nehmen
Würdest du in DE leben, wäre dir garantiert nicht zum Schmunzeln zumute.
Tun hier auch die meisten nicht. Die Statistiken sprechen da ihre eigene Sprache. Die sogenannte Zielgruppe ist durchaus eine andere.
Wenn du schon solchen Geldschluckern wie Lotto die Absolution erteilen musst, dann wäre ich eher bei EuroMillions dabei, wo die Wahrscheinlichkeiten überhaupt was zu gewinnen etwas höher liegen als bei diesem staatlichen Müll Lotto 6aus49.Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Onlinecasinos unter euren Bedingungen und klassisches Lotto mit ~50% Hausvorteil, würde ich auf jeden Fall zweiteres nehmen
Ehrlich gesagt reizt mich Lotto irgendwie immer wieder mal ein bisschen, was mich letztendlich dann aber doch davon abhält ist nicht die miserable Auszahlungsquote, sondern vielmehr der niedrige Gewinn bei einem hohen Anteil korrekter Zahlen.Wenn du schon solchen Geldschluckern wie Lotto die Absolution erteilen musst, dann wäre ich eher bei EuroMillions dabei, wo die Wahrscheinlichkeiten überhaupt was zu gewinnen etwas höher liegen als bei diesem staatlichen Müll Lotto 6aus49.
Habe mir aus Neugier mal die aktuellen EuroMillions Gewinne angeschaut. Bei der Vorstellung die Lottoziehung audiovisuell (Fernseher schaut mann im heutigen Zeitalter ja kaum noch
Bei einem Einsatz von 3.50€ (oder?) stellt dies gerade mal einen Gewinnfaktor von 3800x dar, vorausgesetzt man betrachtet es als einzelnen Spieleinsatz. Da bleibe ich lieber bei Spielautomaten, dort lässt sich ein Einzeleinsatz auch etwas schneller absolvieren
Was ich hingegen als Alternative sporadisch mal mitspiele ist Lightning Lotto bei EvolutionGaming. Im Gegensatz zu Mega Ball & dem Rest vergleichbarer Spiele bzw. Spielideen stellt dies aus meiner Sicht eine attraktivere Lotto-"Alternative" dar. Mehr dazu vielleicht später in einem passenden Thema mal.
Lediglich mit der Auszahlung im unwahrscheinlichen Fall des Riesengewinnes / Jackpot / wie man es auch nennen mag dürfte man in Onlinecasinos immer hinter dem staatlichen Lottokram sein, zumindest wenn man den (wie erwähnt sogut wie ausgeschlossenen) Jackpotgewinn gleich aufs mal und/oder in Bargeld haben will.
Geändert von PAYSAFEMASTER (07.02.2024 um 00:00 Uhr)
Von welchen Statistiken sprichst du hier? Sind diese öffentlich einsehbar? Das interessiert mich.Zitat von PAYSAFEMASTER
Tun hier auch die meisten nicht. Die Statistiken sprechen da ihre eigene Sprache. Die sogenannte Zielgruppe ist durchaus eine andere.
Die Zahlen habe ich der Seite Swisslos | EuroMillions | Gewinnzahlen prufen entnommen, sind aber bestimmt auch anderswo einsehbar.Von welchen Statistiken sprichst du hier? Sind diese öffentlich einsehbar? Das interessiert mich.
Es handelt sich um die EuroMillions Ziehung vom 16. Januar 2024.
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