Die staatlichen Lottogesellschaften generieren jedes Jahr Millionen und ein Großteil davon wird brav als Abgaben an sinnvolle Zwecke transferiert. Im Fall der Berliner Klassenlotterie gehen die Gelder aber auch noch ganz woanders hin. Es wurde festgestellt, dass in den vergangenen zehn Jahren stolze 27,5 Millionen Euro an den Parteien nahestehende Stiftungen gingen. Bspw. die Friedrich-Ebert-Stiftung. (SPD) Zu allem Übel entscheiden die Politiker selbst auch noch über die Verwendung der Einnahmen.
Die Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB) wurde nun ein wenig von der „Wirtschaftswoche“ und der Sendung „Frontal21“ bloßgestellt. Ihre Quelle sei die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen gewesen. Mit dabei sind auch die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU, das Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne) und auch FDP sowie die Linken haben abgesahnt.
Doch warum dürfen die Politiker über die Aufteilung der Gelder entscheiden? „Die Stiftungen müssen sich in einem offenen Wettbewerb der Konkurrenz um die Lottomittel stellen und mit ihren Projekten überzeugen und nicht mit ihrer Parteinähe“, verlangt Heiko Herberg. Er arbeitet als Geschäftsführer bei der Berliner Piraten-Fraktion.
Im Gremium der DKLB sitzen Berlins Bürgermeister Michael Müller von der SPD, sowie Mario Czaja von der CDU. Die politisch nahestehenden Stiftungen können die Gelder dann wiederum für Parteizwecke verwenden, so die Theorie.