Manchmal nimmt die Justiz komische Züge an. Die Verwendung von Pokerbots, also Softwares die den Spielbetrieb übernehmen, ist auf den gängigen Plattformen komplett untersagt. Stets soll der Spieler und nicht eine Maschine die Entscheidungen treffen. Ein schwedisches Gericht sieht dies allerdings anders. Dort wurden Pokerbots nun freigesprochen.
Das Schwedische Berufungsgericht widersprach der Auffassung vom staatlichen Anbieter Svenska Spel. Dieser hatte fünf Spieler an den Pranger gestellt und ihnen die Nutzung von Pokerbots vorgeworfen. Die Klage endete nun mit einem Freispruch der Spieler. Die Fälle gehen bereits auf das Jahr 2013 zurück und Svenska Spel sucht seitdem Gerechtigkeit. Insgesamt 14 Accounts wurden wegen Verdacht eingefroren.
Die Polizei wurde informiert und Svenska Spel zahlte die umgerechnet 406.000 Euro an über 25.000 womöglich geprellte Spieler zurück. Dann ging es für den Anbieter vors Bezirksgericht, wo man versuchte 267.000 Euro an Schadensersatz einzuklagen. Das Gericht war auf der Seite von Svenska Spel, aber die Spieler mussten nichts zahlen. (nur eine Bewährungsstrafe)
Das schlechte Urteil ließ man nicht auf sich und seinen Spielern sitzen. Beim Berufungsgericht hob man nun die Entscheidung auf und verlangte mehr Beweise zur Sachlage. Die künstliche Intelligenz durch Pokerbots wurde ausreichend dargelegt, doch für das Berufungsgericht lag deswegen kein Betrug vor.