Joe McKeehen hat 7,7 Millionen Dollar beim WSOP Main Event 2015 gewonnen. Er belegte damit den ersten Platz, doch am Ende gewann auch jemand, der dafür überhaupt nicht an den Tischen sitzen musste. Die Finanzämter weltweit, allen voran die US-Steuerbehörde, freuen sich nun über satte Abgaben.
In den USA ist Gesetz, dass Pokergewinne versteuert werden müssen und das nicht zu wenig. Für Joe McKeehen bedeutet dies 3,07 Millionen weniger auf dem Konto, sodass er am Ende nur etwas mehr als 4,6 Millionen real ausgeben darf. Zusätzlich muss er weitere 260.000 Dollar an seinem Heimatstaat Pennsylvania bezahlen und auch seine Stadt North Wales Boro erhält immerhin 77.000 für die Kasse. So ergeht es jedem US-Spieler der bei Pokerturnieren ins Geld kommt.
Doch außerhalb der USA schlägt der Fiskus nicht minder gnadenlos zu. Ofer Zvi Stern muss gleich doppelt Steuern zahlen. Israel und die USA haben keine Klausel für Glücksspielgewinne im Steuerabkommen. Er zahlt somit an die US-Steuerbehörde und weitere 330.000 Dollar in seinem Heimatland. Frederico Butteroni ergeht es nicht besser, als Platz 9 darf er fast die Hälfte seines Preisgeldes abgeben.
Aber einer hatte Glück und zwar der Belgier Pierre Neuville. Das Steuerabkommen mit den USA verzichtet auf Abgaben und Belgien hat bislang keine Steuer auf Pokergewinne erhoben. Nur allein durch den finalen Tisch haben die Finanzämter 10,6 Millionen Dollar eingenommen, was knapp 43 Prozent der Preisgelder entspricht.