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Thema: Verhandlung um Pokerturniere und Steuerabgaben

  1. #1
    News Editor Avatar von Shinobi
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    Standard Verhandlung um Pokerturniere und Steuerabgaben

    Heute um 10 Uhr begann eine wichtige Verhandlung für alle Pokerspieler. Der Bundesgerichtshof entscheidet über die Revision vor dem Finanzgericht Köln. Der Titel lautet: “Preisgelder aus Turnierpokerspielen als einkommensteuerbare Einkünfte aus Gewerbebetrieb oder nicht steuerpflichtige Glücksspielgewinne?” Eingereicht wurde diese Klage vom Pokerprofi Eddy Scharf, dem der Fiskus an den Kragen möchte.

    Ihm wird vorgeworfen, dass seine Tätigkeit wenig mit Glücksspiel zu tun hat, sondern er viel eher durch seine Fähigkeiten einen entscheidenden, finanziellen Vorteil erhält. Somit habe er bei Turnieren viel Geld gewonnen und das kommt einer gewerblichen Tätigkeit gleich, die besteuert werden muss. So argumentierte das Finanzgericht Köln.

    Wie diese Verhandlung ausgeht dürfte auch über so manch anderen Fall entscheiden. Poker wird von den Profis in der Regel als Geschicklichkeitsspiel deklariert und wäre demnach zu versteuern. Auch Eddy Scharf müsste sich dessen bewusst sein, doch vor Gericht muss er nun genau das Gegenteil beweisen. Ansonsten darf er rückwirkend für seine Turniergewinne belangt werden.

    Muss er Steuern zahlen, hat er nur schwer etwas entgegenzusetzen. Das Buy In lässt sich noch nachweisen, wobei hierfür keine Quittungen ausgestellt werden. Dann wären da noch die Ausgaben für das Hotel, die Spesen im Casino, Reisekosten usw.

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  3. #2
    News Editor Avatar von Shinobi
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    Standard Eddy Scharf verliert vor Bundesfinanzhof

    Jetzt können wir das Urteil in der Klage Eddy Scharf verkünden und es fällt bescheiden aus. Der Pokerprofi muss doch Steuern auf seine Turniergewinne zahlen. Sein Geschick und Wissen um das Spiel habe ihm Vorteile verschafft. Außerdem habe er nachhaltig eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt und somit trifft alles auf eine gewerbliche Tätigkeit zu. Wie hoch die Steuern ausfallen, darüber muss noch entschieden werden. Das Verfahren mit dem Aktenzeichen 12 K 1136/11 ist somit beendet.

    Da hier der Bundesfinanzhof entschieden hat, machen sich die Spieler nun Gedanken ob das Urteil für alle gilt. Doch es war ein Einzelfall und genauso wird auch künftig entschieden, heißt es weiter. Es geht bislang auch nur um Turniergewinne. Die Besteuerung von Cashgames sowie der Gewinne aus dem Online Poker sind hier noch nicht entschieden. Folglich geht alles so weiter wie bisher.

    Doch das Urteil bedeutet auch, dass Poker als Geschicklichkeitsspiel anerkannt wurde. Wenn die Fähigkeiten über den Erfolg entscheiden, rückt das Glück in den Hintergrund. Doch allgemeingültig ist dies nun noch lange nicht, dazu müsste dieser Beschluss gesetzlich verankert werden. Allerdings können sich nun Finanzämter auf dieses Urteil berufen, sollten sie noch weitere Pokerprofis zur Kasse bitten wollen.

  4. #3
    Casino Tester Avatar von WinningJack
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    Standard

    Das war zu erwarten und für Eddy Scharf wird es nun schwierig alle Ausgaben nachzuweisen. Wer regelmäßig und erfolgreich Pokerturniere in Deutschland spielt, der sollte künftig für alles eine Quittung verlangen. Das Buy In, die Rechnung vom Hotel aufheben, die bezahlten Getränke & Snacks. Tankquittungen oder Zugtickets usw. Wenn es schon wie ein Gewerbebetrieb gehandelt wird, dann auch bitte mit allen Ausgaben zum Absetzen.

  5. #4
    Casino Tester Avatar von Casoni
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    Standard

    Zitat Zitat von Shinobi Beitrag anzeigen
    das Urteil bedeutet auch, dass Poker als Geschicklichkeitsspiel anerkannt wurde. Wenn die Fähigkeiten über den Erfolg entscheiden, rückt das Glück in den Hintergrund. Doch allgemeingültig ist dies nun noch lange nicht, dazu müsste dieser Beschluss gesetzlich verankert werden. Allerdings können sich nun Finanzämter auf dieses Urteil berufen, sollten sie noch weitere Pokerprofis zur Kasse bitten wollen.
    In diesem Fall müssten die Verluste dann auch als 'Betriebsausgaben' angerechnet werden, so dass am Ende bei vielen Spielern nicht viel oder nichts zu versteuern wäre. Die Anzahl der tatsächlichen Poker-Heros mit Netto-Gewinn dürfte sich dann erheblich verringern, wenn ganz ehrliche Bilanz gezogen wird. Sehr wichtig wäre in dem Fall aber auch, dass die Verlustergebnisse möglichst lückenlos dokumentiert werden. Alle Turnier-Buyins, Rebuys und Addons sollten aufgelistet und durch Belege nachgewiesen werden, sowie die Reisekosten zu den weltweit ausgetragenen Pokerturnieren. Außerdem mögliche Preisgeld-Abzüge durch teilweise gesponsorte Buyins durch Partner, die sich an den Kosten (und am Gewinn) beteiligt haben.

  6. #5
    Casino Tester Avatar von WinningJack
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    Standard

    Ja, alles aufschreiben bzw. quittieren lassen. Wenn das Finanzamt dann den Aufwand hat, überlegen sie es sich vielleicht noch einmal. Wenn das nun alle halbwegs semi-professionellen Spieler machen würde, müsste das Finanzamt zurückzahlen und verdient durch die miese Gesetzgebung noch nichts an den Pokerräumen online. Aber das wäre ein anderes Thema, hier geht es ja nur um Live-Gewinne.

  7. #6
    News Editor Avatar von Shinobi
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    Standard Eddy Scharf kommentiert sein Urteil

    Seit 2012 kämpfte Eddy Scharf gegen die Versteuerung seiner Pokergewinne aus Live-Turnieren. Vor kurzem unterlag er aber vor Gericht und meldete sich nun in einem Interview zu Wort. „Ich kann mir kein Urteil über die deutsche Justiz erlauben, wohl aber über die beiden Verfahren. Erbärmlich, einfach nur erbärmlich“ so Scharf. Gegen 5 Richter musste er sich verteidigen, wobei manche davon wohl nur physisch anwesend waren.

    Auch zur gesetzlichen Grundlage findet er klare Worte: „Sie hatten 7 Jahre Zeit, und wissen rein gar nichts, und es interessiert sie auch nicht. Sie wollen Geld, egal wie.“ Zum Glück betont Scharf, dass er seine Gewinne und Verluste ab 2008 nachweisen kann. Gerade in diesem speziellen Jahr will er 17.000 US-Dollar Verlust gemacht haben. Demnach müsste er sogar noch Geld vom Finanzamt erstattet bekommen.

    Rückblickend steht sich Scharf ein, dass er wohl nie so intensiv Poker gespielt hätte, wenn er vor Jahren schon wissen konnte, was da auf ihn zukommt. „Ich werde behandelt wie ein Krimineller, dabei wurde mir nie eine Straftat vorgeworfen.“

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