Zwei Brüder haben seit 2004 in Wesel eine Gruppe für Quick-Tipp-Lotto betrieben. Sie vermarkteten sich vorzugsweise per Telefon und warben dafür, dass man bei ihnen weniger Einsatz zahlen müsste und dennoch dieselben Gewinnchancen hat. Dem scheint aber nicht so gewesen zu sein, denn die beiden Männer im Alter von 44 und 46 Jahren dürfen sich nun vor Gericht verantworten.
An die 50.000 Spieler sollen die beiden auf diese Weise gewonnen haben und jeder war bereit 49,90 Euro pro Monat zu bezahlen. Per Gesetz müssen von den Einsätzen mindestens zwei Drittel auch als Gewinnsumme wieder ausgeschüttet werden. Die zwei Betrüger stecken sich aber viel mehr in die eigene Tasche, sodass die Spieler von dem Monatsbeitrag nur 8,63 wieder bekamen.
Vor Gericht eingefunden, wurde den Brüdern die Anklageschrift vorgelesen. Vielmehr waren es gleich 3 Dokumente, die Verlesung benötigte allein schon 90 Minuten. Die beiden Männer hatten mit der Zeit einige Komplizen gefunden, darunter auch ihren inzwischen verstorbenen Vater.
Der Schwindel flog relativ schnell auf, jedoch konnten sie das Verfahren in die Länge ziehen. Die Kunden wurden zwischenzeitlich mit erfundenen Gewinnen ruhiggestellt. Die kleinen Beträge entsprachen nie der Realität und auch die 2009 auf den Plan gerufene Bezirksregierung verunsicherte die Brüder nicht wirklich. Bis April 2015 sind nun 24 Verhandlungstermine angesetzt, weil die Schwere des Betrugs so umfassend ist.