Ab dem 1. Januar führt die EU eine Umsatzsteuerreform für Online-Dienstleistungen durch. Bislang war es so, dass eine Firma die Dienste im Web anbietet immer nur dort ihre Umsatzsteuer abführen muss, wo sie ihren Sitz hatte. In einigen Wochen wird dies komplizierter, denn dann muss die Umsatzsteuer im EU-Land des Kunden abgeführt werden. Aus einer Umsatzsteuererklärung werden somit sehr viele. Der gestiegene Verwaltungsaufwand bleibt womöglich nicht den Kunden vorenthalten, die mit weniger lukrativen Angeboten rechnen müssen.
Die EU will damit vor allem große Firmen wie Amazon oder Google erreichen und jene Anbieter die sich auf Malta oder der Isle of Man in ihrem Steuerparadies wohl fühlen. Da auf dem Papier alle Firmen von Online Services in einen Topf geworfen werden, sollten davon auch Casinos, Sportwettenangebote und Pokerräume betroffen sein. Wie es in der Realität aussehen wird bleibt abzuwarten.
Denn nehmen wir nur einmal Deutschland als Beispiel. Hier spielen, wetten und pokern tausende von Menschen online. Jedoch gibt es noch keine funktionierende Regulierung, sodass es theoretisch gegen das geltende Recht verstoßen sollte, auf als „illegal“ deklarierte Dienstleistungen eine Umsatzsteuer zu erheben.
Womöglich macht die EU auf diesem Umweg auch Druck auf die Regierungen, welche bislang eine vernünftige Regulierung aufgeschoben haben?