Sportwetten-Büros befinden sich in juristischer Grauzone

[Shinobi]

Das Thema der Sportwetten-Büros hatten wir schon einige Male. Zuletzt bei dem Fall der Stadt Ahlen, welche eigenmächtig und ohne Zustimmung des Landes die Wettsteuer erhoben hatte. Da noch keine Konzessionen ausgestellt worden sind, dürften die Sportwetten-Büros eigentlich gar nicht existieren. Sie tun es aber doch und das in sehr großer Stückzahl. Viele von ihnen betreiben ihr Geschäft schon seit vielen Jahren, lange bevor der Glücksspielstaatsvertrag von 2012 in Kraft getreten ist.

Oft wird dies mit dem liebsten Sport der Deutschen, dem Fußball verbunden. Man findet sich also abends in den Sportwetten-Büros, Bars oder wie sie sich auch nennen, ein und wettet dabei auf das Ergebnis. Die Niederlassungen werden oft durch Wettanbieter aus dem Internet, bspw. Tipico, unterstützt. Auch Boxkämpfe, Pferderennen, Handball und Basketball sind beliebte Sportarten zum Wetten. Doch wie können die ganzen Lokale ohne Lizenz existieren? Man kann es am Beispiel der Stadt Münster erklären.

Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner würde die acht Wettbüros am liebsten sofort schließen lassen. Sportwetten sind in seinen Augen nur ein Mittel für Geldwäsche und Manipulationen. „Sportwetten sind oft unseriös, die Polizei bringt sie häufig mit Geldwäsche in Verbindung. Solche Läden können ganze Stadtviertel zum Kippen bringen“, meint Schulze-Werner.

In Münster haben in den letzten zwölf Monaten gleich mehrere Wettbüros ihre Türen geöffnet. Die Stadt kann dagegen kurioser Weise nichts unternehmen. Bis 2011 hatte man sich mit dem Oberverwaltungsgericht wegen dieser Lokale im Rechtstreit befunden. Das OVG entschied schlussendlich, dass Wettbüros auf der basierenden Grundlage legal sein. Man müsse nun abwarten, bis der Glücksspielstaatsvertrag umgesetzt sei. Womit man wieder beim Alten Problem ist, denn dort rührt sich seit über einem Jahr fast nichts in Hessen.

Schulze-Werner bedauert, dass sich die Wettbüros in einem „rechtlichen Schwebezustand“ befinden. In NRW dürfen bis zu 920 Konzessionen für ein Gewerbe dieser Art ausgestellt werden. Diese Zahl ist unabhängig von den maximal 20 Lizenzen für Online Sportwetten. Die Bezirksregierung muss die Konzessionen vergeben und danach können alle nicht lizensierten Büros geschlossen werden.