In Köln hat man gestern Abend die größte Razzia eines Sportwetten-Büros durchgeführt, die jemals nötig gewesen zu sein schien. Um 21:06 Uhr sitzen die Wettenden vor den Fernsehern und wohnen dem Spiel von Borussia Dortmund in Neapel bei. Genau jetzt stürmte die Polizei mit elf Transportern das Lokal, welches zum Online Buchmacher „Tipico“ gehört.
Die Polizisten waren in so großer Zahl erschienen, weil der Verdacht auf Betrug und Geldwäsche bestand. An jenem Abend sollte niemand, vor allem der Betreiber nicht, eine Chance zur Flucht haben. Auch Steuerhinterziehung wirft man dem Lokal vor, die es nun zu beweisen gilt.
Das Tipico-Lokal soll keine gültige Konzession besitzen. Am Dienstag hatte man diesen Verdacht schon in einem Sportwetten-Büro in Leverkusen bestätigen können und den Laden geschlossen. So stürmten Ordnungsamt, Polizei und die Steuerfahndung auch die Kölner Einrichtung.
Sportwetten auf Fußballspiele darf derzeit niemand in Deutschland anbieten, solange die Konzession noch nicht an Unternehmen wie „Tipico“ erteilt wurde. Doch davon wissen die wenigsten Spieler etwas und den Betreibern ist es egal, weil die Strafen noch nicht empfindlich genug zu sein scheinen. Die Spieler selbst machten sich nicht strafbar, mussten aber die Befragungen über sich ergehen lassen. Die Personen wurden dennoch kontrolliert, um vielleicht ganz nebenbei noch ein paar Straftäter zu entlarven. Eine Bilanz der Razzia will man heute noch bekanntgeben.