EU verlangt Sperrung illegaler Glücksspiel-Seiten
Beim Thema der Kinderpornographie konnte man sich schon teilweise durchsetzen. Für Online Glücksspiel soll es nun auch Sperren bestimmter Seiten geben. Das EU-Parlament strebt eine schwarze Liste für Glücksspielseiten an. Ob davon alle Bereiche betroffen sein werden, ist noch unklar. Bislang war nur konkret von Gewinnspielen die Rede und dies auch nur seitens des Europäischen Parlaments.
Die EU-Kommission sieht diesen Vorschlag als sehr kritisch, da die Kosten oftmals den Nutzen übersteigen und die technische Durchführung keine Alltagsaufgabe für die Internetprovider ist. Das EU-Parlament will aber nicht nur die Sperren vieler Seiten bewirken, sondern auch deren Transaktionswege nachverfolgen können. Werbebanner mit irreführenden Aussagen will man entfernen lassen.
Die EU-Kommission kritisierte die Ideen als „verfehltes Oberstufenprojekt“. Die Bürgerrechtsorganisation „European Digital Rights (EDRi) sieht dies ähnlich. Internetsperren können leicht umgangen werden und sind damit kein effizientes Mittel zur Kontrolle der Angebote. Außerdem benötigt man eine stete Beobachtung, um neue illegale Seiten zu entdecken und auf die schwarze Liste zu setzen.
Auch in Deutschland hatte man mit dem Glücksspielstaatsvertrag versucht, Netzsperren einzuführen. Das Ergebnis war ein klares Scheitern vor der EU-Kommission. Provider mussten keine Angebote entfernen, weil die Idee „weitgehend wirkungslos“ gewesen wäre. Im September wird es eine Plenarabstimmung über die Netzsperren geben und dann sehen wir weiter.
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