Ex-Manager der Bank of China in Las Vegas verurteilt
Zwei frühere Manager der Bank of China und ihre Ehefrauen wurden am Freitag in Las Vegas von einem Bundesgericht wegen zahlreicher Delikte verurteilt, die sie in den USA im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften und Geldwäsche in großem Stil begangen haben.
Am 29. August 2008 waren sie von einem Bezirksgericht in Las Vegas bereits wegen Gangstertum, Geldwäsche, dem internationalen Transport von gestohlenem Eigentum sowie Pass- und Visabetrug verurteilt worden.
US-Distriktsrichter Philip M. Pro verurteilte Xu Chaofan, auch bekannt unter dem Namen Hui Yat Fai, zu 25 Jahren, Xu Guojun alias Hui Kit Shun zu 22 Jahren, Kuang Wan Fang alias Wendy Kuang sowie Yu Ying Yi zu jeweils acht Jahren Gefängnis. Alle vier Angeklagten wurden zu drei Jahren beaufsichtigter Haftentlassung und einer Schadenersatzzahlung von insgesamt 482 Million US-Dollar verurteilt. Gegen Kuang Wan Fang und Yu Ying Yi hat die US-Regierung zudem Schritte zur Ausbürgerung aus den USA veranlasst. Der dritte in die Gangstereien involvierte Ex-Bankmanager, Yu Zhendong, hatte im Februar in den USA seine Verbrechen gestanden, und war danach freiwillig nach China zurückgekehrt, wo er für seine Rolle bei dem Diebstahl wegen Korruption und Veruntreuung von Bankeigentum zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Alle fünf Angeklagten waren gemaß dem Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) der USA einer Verschwörung angeklagt, die 1991 begann und bis Oktober 2004 andauerte, als die Ex-Banker und ihre Frauen verhaftet wurden.
Nach Erkenntnissen der US-Staatsanwälte haben Xu Chaofan und Xu Guojun insgesamt 300 Millionen US-Dollar bei mehreren Casinos in Las Vegas zu waschen versucht. Die zwei Xu haben ihre US-Staatsbürgerschaft durch eine fingierte Heirat mit US-Bürgerinnen chinesischer Herkunft erschwindelt. Gleichzeitig hat das Gericht festgestellt, dass die Ehefrauen Kuang Wanfang und Yu Yingyi der Passfälschung sowie Xu Guojun und Xu Chaofan der Visafälschung schuldig sind.
Während seiner Zeit als Direktor der Bank of China-Niederlassung in Kaiping hat Xu Chaofan Hunderte von Millionen Dollar seines Kreditinstituts unterschlagen. Um seine Verbrechen weiterhin zu vertuschen, ließ er Yu Zhendong und Xu Guojun nacheinander als Direktoren der Kaiping-Filiale arbeiten, um mit der Unterschlagung von Geldern fortfahren zu können. 1999 halfen die drei ehemaligen Banker ihren Ehefrauen, durch falsche Heirat mit US-Bürgern die Staatsbürgerschaft zu erhalten, um in die Vereinigten Staaten fliehen zu können. Die drei Banker haben 483 Millionen US-Dollar, das sie der Bank of China gestohlen haben, über Umwege, Verwandte und Scheinfirmen auf ihre eigenen Konten transferiert. Im Oktober 2001 hatte die Bank of China dann die Verbrechen der drei Banker durch Rechnungsprüfung entdeckt. Die drei flohen daraufhin über Hong Kong und Kanada in die Vereinigten Staaten.
Ende September 2004 wurde Xu Guojun in einer amerikanischen Kleinstadt in Kansas verhaftet. Xu Chaofan wurde Anfang Oktober 2004 in einer kleinen Stadt in Oklahoma verhaftet. Xu Chaofan, Xu Guojun und ihre Angehörigen wurden vom US-Justizministerium 15 verschiedener Vergehen beschuldigt. Yu Zhendong, ein anderer der Hauptschuldigen, wurde im Dezember 2002 in Los Angeles vom FBI verhaftet. Im Februar des folgenden Jahres wurde Yu von den Vereinigten Staaten zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Verurteilung wurde Yu Zhendong nach China überführt, wo er im August 2005 wegen Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder zu 12 Jahren Gefängis verurteilt worden war.
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