Es gibt in Deutschland noch nicht viele namhafte Pokerprofis. Umso schlimmer wenn einer von ihnen spurlos verschwindet. Im Falle von Kadir Karabulut könnte man nun aber entdeckt haben, warum der 42-jährige seit März nicht mehr gesichtet wurde. Man fand Hinweise darauf, dass der Spieler aus Dillingen in einen Betrugsfall verwickelt sein soll.
Seit dem 4. März hat niemand mehr was von Karabulut gehört oder will es zugeben. Vor zwei Jahren spielte er mit seinem Bekannten Ali T. bei einem Pokerturnier in Utrecht mit. Dort verbannte man die beiden, weil man einen Betrug vermutet hatte. Zur Aufklärung des Falls oder einer ansatzweisen Begründung was sie getan haben sollen, kam es nie. Seit September sitzt nun Ali T. in Untersuchungshaft in Augsburg.
Man vermutet nun ein größer angelegtes Netz von Betrügern in der Pokerszene. Mehrere Dutzend Verdächtige will man bei den Ermittlungen schon entdeckt haben. Gezinkte Karten, Magnetstreifen, Spielmanipulationen aller Art werden den Männern vorgeworfen, beweisen kann man bislang aber nichts konkret.
Karabulut hatte vor seinem Verschwinden noch auf Zypern einem Turnier beigewohnt und Geld gewonnen, am 4. März war er dann zum letzten Mal in Augsburg gesichtet worden. Entweder wurde er Opfer eines Verbrechens oder er hat sich ganz bewusst abgesetzt, bevor man ihm auf die Schliche kommen konnte.