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Thema: Berliner Pokerraub

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    Standard Berliner Pokerraub

    Er fühlte sich wie ein Star - bis er vor dem Richter stand: Jihad C. ist einer der vier Männer, die das Pokerturnier im Grand Hyatt überfallen haben. Sein Komplize Mustafa U. beteuert gar: "Ich wollte gar kein Geld haben."

    Jihad C. fühlt sich wie ein Star. "Der ganze Knast kennt mich." "Auf einmal bin ich berühmt." Ein Pokerstar, ha, ha!"Jihad C. ist einer der vier Angeklagten, die sich derzeit vor einer Jugendkammer des Berliner Landgerichts wegen des Überfalls auf das Pokerturnier im Berliner Luxushotel Grand Hyatt verantworten müssen. Knapp 242.000 Euro hatten die Täter bei ihrem Coup Anfang März erbeutet. Schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung lautet die Anklage gegen den 19 Jahre alten Jihad C., den zwei Jahre älteren Vedat S. sowie gegen Ahmad El-A. und Mustafa U., die beide 20 Jahre alt sind. Der Prozess könnte Anfang Juli mit jahrelangen Freiheitsstrafen enden. Aber Jihad C. gibt sich unbeeindruckt. In Briefen, die er aus dem Gefängnis schmuggeln wollte, prahlte er: "Alles locker und easy, wie im Internat." "Ich habe alle hier im Griff."

    Auch im Gerichtssaal tritt der Angeklagte mit den goldfarbenen Turnschuhen und den modisch eingerissenen Jeans selbstbewusst auf. "Wenn es Ihnen recht ist, werde ich erstmal aus meinem Leben erzählen und dann können Sie ja noch Fragen stellen", schlägt er Richter Helmut Schweckendieck vor. Sein Vortrag macht Eindruck. "Ein junger Mann, der schulisch einigermaßen erfolgreich ist und sich gut ausdrücken kann", bemerkt Schweckendieck. Man könne meinen, so der Richter weiter, Jihad C. habe die erforderliche Reife für die Anwendung des Erwachsenenstrafrechts - wären da nicht die beschlagnahmten Briefe, die wegen des pubertären Imponiergehabes doch für Jugendstrafrecht sprechen könnten.

    Ohnehin ist der vermeintliche "Pokerstar" vor den Schaulustigen im Gerichtssaal, unter denen sich offenkundig gute Bekannte der Angeklagten befinden, zu einem kleinen Licht geschrumpft. Denn eigentlich sollte Jihad C. gar nicht mitmachen bei dem Überfall. Er war nur Ersatzmann, weil jemand anders kniff, bestätigen die übrigen Angeklagten. So hatte es ein Onkel von Jihad C., der 29 Jahre alten Ibrahim El-M., bestimmt. El-M. und ein anderer mutmaßlicher Hintermann, der 31 Jahre alte Deutsch-Araber Mohammed Abou-C., sitzen wegen des Überfalls ebenfalls in Haft. Ihr Prozess soll nach Auskunft eines Anwalts im August beginnen.

    Manches über die mutmaßlichen Drahtzieher "Ibo" und "Momo" haben die vier "Pokerräuber" in Geständnissen offenbart, vor allem über El-M., der demnach den Überfall auf das Pokerturnier am Tatort plante, dann das Fluchtfahrzeug fuhr und später die Beute verteilte. Aber während einer der Angeklagten, Ahmad El-A., gegenüber der Polizei noch den Namen des Onkels erwähnt hatte, bezeichnet er diesen in seiner Einlassung vor Gericht nur noch als Unbekannten "U.2".

    Eine anonyme E-Mail, die Richter Schweckendieck verliest, scheint zu bestätigen, was ohnehin vermutet wird. Die "Jungs" seien "eingeschüchtert", heißt es in der Mitteilung. Sie trauten sich nicht zu sagen, dass die Drahtzieher des Überfalls "hundertprozentig" "Ibo" und "Momo" seien. Als der Richter die Angeklagten fragt, ob sie zu der E-Mail etwas sagen wollten, schütteln sie den Kopf. Schon nach ihrer Verhaftung war von Drohungen die Rede gewesen. Angeblich hatte El-M. den vier Pokerräubern eingeschärft, unter keinen Umständen seinen Namen preiszugeben, falls sie geschnappt würden. Denn man werde sich "irgendwann wiedersehen". Über Vedat S. weiß man, dass er in der Untersuchungshaft als "Verräter" beschimpft wurde. Er hatte sich als erster gestellt und die Namen der drei Mitangeklagten verraten. Als Richter Schweckendieck Vedat S. auf die Pöbeleien anspricht, bleibt der Angeklagte wortkarg. Zur Zeit sei es "ok", nuschelt er.

    Während sich Mustafa U. und Ahmad El-A. vor Gericht recken, strecken und ihre starken Nackenmuskeln lockern, sitzt Vedat S. oft angespannt und geduckt da. Mit 21 Jahren ist er der Älteste des Quartetts. Der schmächtige Angeklagte in kariertem Hemd und Cargohose sieht aber jünger aus. Da für ihn auf jeden Fall Erwachsenenstrafrecht gilt, drohen Vedat S. mindestens fünf Jahre Freiheitsstrafe - es sei denn, er profitiert von der Kronzeugenregelung; dann würde sich die Mindestfreiheitsstrafe auf zwei Jahre reduzieren.

    Bei dem Überfall hatte Vedat S. gemeinsam mit Ahmad El-A. den Tresor ausgeräumt. Eine Million Euro wären bei dem Überfall zu holen, hatte El-M. sie gelockt. Doch den größten Teil der Beute, 449.000 Euro in einer Laptoptasche, verloren die Täter bei ihrem dilettantischen Raubzug im Handgemenge mit dem Wachpersonal. Verschwunden blieben bislang die knapp 242.000 Euro, mit denen die Täter flüchteten. "Ich würde es ideal finden, wenn Ihre Verteidiger mit einer dicken Plastiktüte ankämen", wünscht sich Richter Schweckendieck. Aber angeblich haben die Angeklagten "keinen Zugriff" auf die Beute.

    Vor dem Überfall hatte Vedat S., wie schon öfter, wenn er "gut drauf" sein wollte, das rezeptpflichtige Schmerzmittel Tilidin konsumiert. Aggressiver und stärker fühle er sich damit, schilderte er auf Fragen des Richters. Vedat S. drückten Schuldenprobleme. "Weil ich keine Lust hatte zu arbeiten." Schließlich borgte er Geld, um sich "eine Existenz aufzubauen". Mit einem Marktstand für Socken und Unterhosen. Aber daraus wurde nichts.

    Bei dem Überfall war Vedat S. mit einer Schreckschusspistole bewaffnet. Sein Komplize Ahmad El-A. bekam eine Machete, als am Tatort Masken, Handschuhe und Waffen verteilt wurden. "Weil ich der Schmalste von allen war", sagt der keineswegs zierliche Nachwuchsboxer, der angeblich nur widerwillig bei dem Überfall mitgemacht hat. Das behauptet auch Mustafa U. "Ich wollte auch gar kein Geld haben", will er dem Gericht weismachen. Außerdem habe er nicht zurück in den Knast gewollt.

    Von allen Angeklagten hat Mustafa U. schon am meisten auf dem Kerbholz. Erst knapp zwei Monate vor dem Überfall auf das Pokerturnier war er aus der Haft freigekommen. Wegen Überfällen auf Tabakläden war Mustafa U. 2007 zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Kaum war er wieder draußen, beteiligte sich der Angeklagte offenbar wieder an einem Raubzug. Jedenfalls wird gegen ihn, ebenso wie gegen Vedat S., wegen eines Überfalls auf das Spielcasino "Montecarlo" im Berliner Stadtteil Neukölln ermittelt. Zwischen diesem Raub, bei dem die Täter knapp 4300 Euro erbeuteten, und dem anschließenden Überfall auf das Pokerturnier liegen gerade einmal zwei Wochen.

    Wie sie sich eigentlich ihre Zukunft vorstellen, will der Richter von jedem Angeklagten wissen. Eine Ausbildung absolvieren, lautet die gestanzte Antwort. Als Schweckendieck daraufhin Mustafa U. seine kriminelle Karriere vorhält, beteuert der Angeklagte: "Das war das letzte Mal." Aber der Richter bleibt skeptisch: "Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das glauben soll."

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