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Thema: Poker ist fairer als die Börse

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    Standard Poker ist fairer als die Börse

    Der Kursverlauf einer Aktie erscheint manchen Anlegern wie ein Glücksspiel. Warum also nicht gleich am Pokertisch Platz nehmen? Wer das Spiel beherrscht, hat Chancen auf eine gute Rendite

    Erfahrene Pokerspieler lassen sich nichts anmerken und sind stets auf alles gefasst. Doch was am vorvergangenen Samstag passierte, trieb selbst den Puls der coolsten Zocker in die Höhe. Im großen Saal des Luxushotels "Grand Hyatt" am Potsdamer Platz in Berlin fand die "European Poker Tour" statt, die wegen des stattlichen Preisgeldes von einer Million Euro zum Stelldichein der weltbesten Pokerspieler geworden ist. Kurz nach 14 Uhr geschah etwas, das wohl keiner der Profis auf dem Radar hatte. Bewaffnete Männer drangen ein, sorgten für ein heilloses Chaos und erbeuteten knapp 242 000 Euro.

    Nur wenig später jedoch gingen die Spieler wieder zur Tagesordnung über. Das Turnier wurde zu Ende gespielt, und der Sieger hieß Kevin MacPhee aus den USA - der Mann, der nach eigenen Angaben "mit ein paar Degenerierten" in einer Pokerkolonie in Idaho lebte und jetzt so erfolgreich ist, dass er nur noch von Turnier zu Turnier tingelt. Nach mehr als 100 Händen im Heads-up, also Mann gegen Mann, sicherte er sich die begehrte Euro-Million - und kassierte da-mit gut 750 000 Euro mehr, als die seltsamen Gangster am Vortag erbeutet hatten.

    Fragt sich, ob die Ganoven, von der Polizei als dilettantisch gebrandmarkt, ebenfalls ihr Glück im Spiel hätten versuchen sollen. Glück? "Poker ist reine Mathematik. Man muss nur seine Chancen errechnen können", meint Gerhard Schiesser, der im April 2007 die erste Münchner Pokerschule eröffnete. Und Alex Lauzon, der seit 1998 vom Pokern lebt, mittlerweile drei Bücher zum Thema veröffentlicht hat und demnächst mit einem veritablen Pokerkrimi aufwartet, sekundiert: "Profis berechnen ihre Gewinnwahrscheinlichkeiten immer - in jeder Situation." Doch schränkt er ein: "Kurzfristig spielt der Glücksfaktor eine Rolle". Jeder Profi weiß: Gegen einen Amateur mit einer Glückssträhne kann auch er nicht viel ausrichten. "Auf lange Sicht zählt aber die Erfahrung", so Lauton. Und die gilt es erst einmal zu erspielen. "Selbst ein Pokerprofi hätte nur sehr geringe Chancen gehabt, aus der Teilnahmegebühr von 5000 Euro 242 000 Euro zu machen", schränkt Lauzon die Hoffnung ein. Wer es aber einmal in die erste Liga geschafft hat, kennt keine Geldsorgen mehr. Siegertypen wie Phil Ivey, Daniel Negreano und Jamie Gold führen die "All Time Money List" mit über zwölf Millionen US-Dollar an und werden wie Popstars behandelt.

    Wäre es also möglich, mit ebenfalls passabler Erfahrung die Renditechancen zu steigern? Immerhin hat man am Pokertisch mehr in der Hand als an der Börse, wo die meisten Ereignisse außerhalb der eigenen Wirkungszone stattfinden.

    Doch hier lauert schon die Falle. Zu viele Siege wirken kontraproduktiv. Pokerspieler verlieren umso mehr Geld, je mehr Spiele sie gewinnen. Das hat Kyle Siler von der Cornell University in New York herausgefunden, indem er mithilfe einer Software 27 Millionen Pokerblätter unter die Lupe nahm. Das paradox anmutende Phänomen erklärt sich demnach so: Anfangs wagen die Spieler nur kleine Einsätze. Nach einer Gewinnserie steigt mit dem Selbstbewusstsein aber auch der Wagemut der Poker-Adepten, die zunehmend größere Beträge einsetzen. Ein einziges verlorenes Spiel zehrt dann meist sämtliche Gewinne auf einen Schlag auf.

    Anfänger seien von diesem Phänomen besonders betroffen, während Profispieler nicht nur die Zahlenwahrscheinlichkeiten im Kopf, sondern auch ihre Emotionen besser im Griff hätten, berichtet Siler im Fachmagazin "Journal of Gambling Studies". "Pokerprofis gewinnen nicht gut, sondern verlieren besser", resümiert Routinier Alex Lauzon. Oder anders ausgedrückt: Könner wissen, wann sie auszusteigen haben. Eine Grundregel, die schon beim Aktieninvestment von vielen nicht beachtet wird.

    Die bei Weitem populärste Pokervariante ist heutzutage das Texas Hold'em. Zu Beginn erhält jeder Spieler verdeckt zwei Karten, dann wird gesetzt. Anschließend legt der Croupier drei Karten offen in die Mitte ("Flop"). Diese Gemeinschaftskarten gehören allen Spielern. Zwei weitere Karten folgen. Somit gibt es vier Einsatzrunden, in der die Spieler entscheiden können, ob sie mitgehen, erhöhen oder passen. Der Spieler, der bis zum Ende bleibt, bekommt sieben Karten, es zählen aber nur die besten fünf. Den Pot - so nennen Spieler die Summe aller eingezahlten Chips - bekommt, wer im Showdown, also dem entscheidenden Zeigen der Karten aller noch beteiligten Spieler, das beste Blatt hat.

    An dieser Stelle kommt die Wahrscheinlichkeitsrechnung ins Spiel. So lassen sich aus 52 Karten 2 598 960 verschiedene Kombinationen bilden. Vier davon entfallen auf das beste Blatt, den Royal Flush, der Ass, König, Dame, Bube und die Zehn derselben Farbe vereint. Die Chance dafür liegt somit rein rechnerisch bei 1 zu 649 740. Ein Full House, das ist ein Paar mit Drillingen, ist bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 693 möglich. Die Chance für einen Volltreffer ist damit deutlich höher als im Lotto. Wer dort sechs Richtige will, hat nur noch die kaum mehr bezifferbare Chance von etwa 1 zu 14 Millionen - und hat noch nicht einmal die Superzahl.

    Dann lieber Poker, sagt sich der Gewinnsüchtige, der aber weder in die Nähe von Dostojewskis notorischem und im Unglück endenden Spieler-Junkie Aleksej geraten noch zur Ultima Ratio eines Überfalls auf die Pokergemeinde greifen will. Besonders charmant: "Selbst absolute Anfänger haben die Chance, die weltbesten Pokerspieler vom Tisch zu bluffen", sagt Koryphäe Alex Lauzon. Dabei lassen sich die Regeln in wenigen Minuten lernen.

    Und noch etwas: "Poker ist fairer als Börse", findet Lauzon. "Am Tisch hat jeder Spieler die gleichen Informationen." An der Börse ist diese Bedingung nur selten gegeben. "Für kleine Spekulanten ist das ein Nachteil, der sich nicht kompensieren lässt", sagt Lauzon. Also lieber pokern, als an der Börse nach dem schnellen Geld zu jagen? "Niemand wird Börsenkurse auch nur annähernd prognostizieren können. Wir können noch nicht einmal Wahrscheinlichkeitsaussagen hierüber treffen", sagt Nassim Nicholas Taleb. Der Mann, der den Bestseller "Narren des Zufalls" geschrieben hat, muss es wissen: Vor seiner zweiten Karriere als Wissenschaftler arbeitete er als Börsenhändler und Spezialist für komplexe Finanzderivate für mehrere Wall-Street-Firmen.

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