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Thema: Poker Royale: Vor dem Dealer sind alle gleich

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    Standard Poker Royale: Vor dem Dealer sind alle gleich

    Poker Royale in Wiener Neustadt: Es herrscht Urlaub von der sozialen Realität. Einblicke in eine Parallelwelt, in der Arbeitslose Managern gleichberechtigt gegenübersitzen.

    Freitagabend gegen 21:00 Uhr im Poker Royale in Wiener Neustadt, dem größten Pokercasino Europas. Von den ursprünglich 95 Turnierteilnehmern sind noch 42 im Wettbewerb, dafür füllen sich zusehends die "Sit and Go"-Tische. Was hier vor sich geht, ist nicht nur ein Kartenspiel um Geld. Ab 15 Euro ist man beim "Sit and Go" dabei. Jeder der zehn Teilnehmer erhält 2000 Chips als Startkapital. Sind sie verspielt, ist man draußen.Nachgekauft wird nicht.

    Der Sieger bekommt 55 Euro, der Zweite 35 und der Dritte noch 25. An den Tischen gibt es keine Klassen, Schichten oder soziale Grenzen. Universitätsprofessoren spielen gegen Hilfsarbeiter, Millionäre gegen Sozialhilfeempfänger und 82-jährige Pensionisten gegen 18-jährige Schüler. Vor dem Pokerdealer sind alle gleich.

    Gespielt wird meist "Texas Hold'em": Jeder Spieler erhält zwei Karten, dann folgt die erste Setzrunde. Jeweils zwei Spieler pro Runde müssen einen Grundeinsatz, die "Blinds", bringen. Die anderen können diesen bringen ("call"), erhöhen ("raise") oder aussteigen ("fold"). Dann werden drei Gemeinschaftskarten auf dem Tisch aufgedeckt (der "Flop"), eine weitere Setzrunde und danach noch eine offene Karte ("turn"). Die verbliebenen Spieler "checken" (setzen nichts, steigen aber nicht aus), setzen oder folden, bis eine fünfte Karte aufgedeckt wird, der "River". Wer die beste Kombination aus den fünf Karten auf dem Tisch und seinen zwei verdeckten hat, gewinnt alle in dieser Runde geleisteten Einsätze, den "Pot".

    "Jeder kann hier gewinnen, jeder verlieren", beschreibt Gunther Sosna vom Poker Royale den Reiz des Amateurpokerspiels: "Was hier passiert, ist echte Umverteilung." Beim sogenannten Cashgame, wo jede Runde ein neues Spiel mit neuen Echtgeldeinsätzen beginnt und man jederzeit einfach aufstehen kann, gilt das freilich nicht mehr uneingeschränkt. Zwar gibt es eine "Buy in"-Beschränkung, man darf also etwa bei einem Tisch mit Blinds von einem Euro maximal 100 Euro in Spielgeld wechseln. Jedoch fällt es einem Spieler mit 4000 Euro monatlichem Nettoeinkommen sicher leichter als einem Sozialhilfeempfänger, mit mittelmäßigen Karten 50 Euro auf die Hoffnung auf den River zu setzen. Außerdem kann man jederzeit neues Spielgeld nachkaufen.

    "Es geht in erster Linie nicht ums Geld", gibt Gunther Sosna zu bedenken, "Es geht beim Poker um soziale Interaktion, um das Erfolgserlebnis einer gewonnenen Hand, um die Bestätigung der eigenen Fähigkeit bei einem guten Bluff." Die obligatorische Gratulation "nice hand" nach einem Sieg als Belohnung für den Nervenkitzel, die eine Minute Ruhm als Kompensation für die Geduld, mit mittelmäßigen Karten nicht mitgegangen zu sein. Turnierpokern setzt die sozialen Realitäten des Alltags außer Kraft. Der arbeitslose Maurergeselle nimmt dem Bauunternehmer einen großen Pot ab, der Hilfsarbeiter ohne Pflichtschulabschluss überlistet den Akademiker – oder umgekehrt.

    Dass Poker in Österreich (noch?) kein echter Massensport ist, liegt auch am Fehlen eines heimischen Helden, eines Idols. Während Thomas Muster einen Tennisboom wie Boris Becker in Deutschland auslöste und beim Thema Fußball wohl Toni Polster immer noch die erste Assoziation ist, gibt es keinen medienwirksamen Pokerspieler in Österreich.

    Außerdem haben es die Pokeranbieter schlicht verschlafen, den durch Übertragungen im Sportfernsehen ausgelösten kurzen Pokerboom medial richtig zu nutzen. Die wenigen Schlagzeilen beschäftigten sich mit dem Streit zwischen privaten Anbietern und den Casinos Austria, ob denn Poker nun ein Glücksspiel sei oder nicht. Eine endgültige juristische Lösung gibt es bis heute nicht. Unter Profispielern drückt ein Werbespot einer Online-Plattform den Sachverhalt so aus: "Wenn Poker Glücksspiel ist, warum sitzen dann immer die gleichen Leute an den Finaltischen?"

    Ebenso unklar ist die steuerliche Behandlung der Preisgelder im Amateurbereich. Bei Glücksspielen wie Lotto oder Black Jack ist die Lage eindeutig: Spielgewinne sind in Österreich kein Einkommen und daher nicht zu versteuern. Der Staat kassiert dafür Glücksspielsteuer von Casinos. Pokeranbieter sind jedoch keine solchen. Denn es ist nicht möglich, gegen das Haus zu spielen – Gegner sind immer andere Menschen.

    Das Poker Royale ist daher eine "Spiel- und Pokertisch Vermietungs GmbH": Es stellt gegen eine fixe Gebühr die Tische, die Spieljetons und den Dealer zur Verfügung. Bei Turnieren und "Sit and Go"-Veranstaltungen ist es ein festgelegter Betrag, beim Cashgame ein Anteil am jeweiligen Gesamtpot. Jeden Tag gibt es Mehrtischturniere mit Startgeldern von fünf bis 500 Euro und im Schnitt 50 "Sit and Go"-Spiele, wobei an normalen Montagen vielleicht zehn, an guten Wochenenden über 100 stattfinden.

    Es kommt also eine beträchtliche Summe zusammen, die beim Pokern verdient wird. Jedoch ist die Streuung der Sieger sehr breit, kaum jemand gewinnt mehr als ein Turnier im Jahr. Daher sind die individuellen Einnahmen aus dem Poker recht gering, denn selbst bei Turnieren mit dem relativ hohen Startgeld von 50 Euro und vielen Teilnehmern kassiert der Sieger Beträge in der Größenordnung von 1000 bis 3000 Euro. Daher gibt es zumindest im Poker Royale keinen gewerbsmäßigen Spieler, der seinen Lebensunterhalt so bestreiten könnte.

    Dennoch erlebt die Szene einen regen Zustrom an Spielern. So eröffnete erst kürzlich in Wien ein weiteres Pokercasino, und das Poker Royale expandierte nach Kitzbühel. und Liezen. Sechs weitere Standorte sind für 2009 geplant. Über diesen Plänen schwebt aber – neben der wirtschaftlichen Unsicherheit – ein personelles Damoklesschwert: Es fehlen Dealer. Aktuell wären allein bei Poker Royale 120 Stellen frei. Geeignete Kandidaten werden in einem 240-stündigen Kurs im Haus ausgebildet – vorausgesetzt, sie entrichten die Kursgebühr von 1200 Euro.

    Dafür erwartet sie nach absolvierter Prüfung eine geringfügige Anstellung im Schichtdienst und, wie in der Gastronomie üblich, Anteil am Trinkgeld. Jedoch finden sich kaum geeignete Interessenten. Die Anforderungen an einen Dealer sind hoch: Neben guter Fingerfertigkeit und seriösem Auftreten muss man sehr rasch und vor allem fehlerfrei kopfrechnen können. Gute Dealer fallen dem Spieler gar nicht auf, so wie gute Schiedsrichter beim Fußball unbemerkt bleiben.

    Dafür haben sie die Gelegenheit, den alltäglichen Sozialporno am Pokertisch, den Kurzurlaub der Spieler von ihrer gesellschaftlichen Realität und die knisternde Spannung bei einem "All in" zu erleben – als Herren der Schicksalskarten.

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