Vor zwei, drei Jahren war Pokerspiel plötzlich "in". Von dem Boom wollten drei Hamburger Geschäftsleute profitieren. Sie gründeten den "Fish Hooks Poker Club" und luden interessierte Hamburger zu Pokerrunden in Gaststätten in der Großen Elbstraße und in der Rentzelstraße ein. Jetzt müssen sie sich wegen "unerlaubter Veranstaltung eines Glücksspiels" vor dem Amtsgericht verantworten.
Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft machten die drei Angeklagten Dirk P. (40), Felix E. (34) und Stephan K. (34) gestern keine Aussage. Es plauderte nur ihr damaliger Getränkelieferant Guido G. (41). Danach beliefen sich die Teilnahmegebühren auf 15 Euro. "Die Gewinne waren gering", so der Zeuge. "Es gab Handtücher, Schweißbänder oder Mützen. Die Spieler haben sich ständig beschwert über die mickerigen Preise." Begehrt bei den Siegern waren jedoch Tickets, die zur Teilnahme an großen Pokerfinalrunden berechtigten. Dort gab es dann Reisen oder hochwertige technische Geräte zu gewinnen.
Weil er selbst bei den Pokerveranstaltungen mitarbeitete, wollte sich Guido G. über die Rechtmäßigkeit absichern. Er fragte beim LKA nach. Der Zeuge: "Ein Beamter wies mich ab und sagte: Wir sind hier doch kein Auskunftsbüro!" Wenige Tage später wurde der Pokerclub an der Rentzelstraße von der Polizei hochgenommen. Der Prozess wird am 7. Januar fortgesetzt.