Auch mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag hat sich für Onlinepoker nichts geändert. Es ist weiterhin verboten, Onlinepoker zu spielen, doch gesetzlich kann man nicht dagegen vorgehen. Eine rechtliche Grauzone in der viele Meinungen auf einander prallen. Der Steuer-Rechtsstreit von Eddy Scharf ist da nur ein Beispiel. Ein Student aus NRW hat im Internet mehrere Hunderttausend Euro gewonnen, später kam eine Anklage vom Finanzamt. Vor Gericht hatte dieser Glück, denn er wurde als Hobbyspieler eingestuft der keinem gewerblichen Handeln nachginge.
Danach folgte eine Anzeige wegen illegalen Glücksspiels. Er sagt nun, dass er lediglich im Ausland gespielt habe. Österreich und Tschechien würden damit aus der deutschen Gesetzgebung fallen. Er darf sich dabei nur nicht in Deutschland aufhalten, doch wie weist man dies beim Onlinepoker nach? Profi Michael Keiner kann darüber nicht mehr lachen: „Wollen wir jetzt aus ganz Deutschland ein Gefängnis machen? Bauen Sie mal einen Knast für vier Millionen Bundesbürger! Nur weil sie online pokern? Das ist absolut lächerlich.“
Friedrich Pohl von Welt Online bringt es auf den Punkt: Wie auch immer man zu einer Legalisierung von Poker steht, als was auch immer das Spiel definiert werden sollte – es erscheint zutiefst unlogisch, dass der Staat die Ausübung von Poker einerseits behindert und kriminalisiert, auf der anderen Seite aber an den Gewinnen mitverdienen will. Es scheint an der Zeit, dass das Poker-Land Deutschland klare Regeln bekommt.“