Betrugsfälle während der Fußball WM 2014 haben das ewig leidige Thema der Illegalität abermals auf den Plan gerufen. Lotterien und Sportwetten gibt es sehr viele, doch nur die wenigsten davon sind kontrolliert. Friedrich Stickler ist Präsident der European Lotteries (EL) und ruft zum Gegenschlag auf: „ Werde nicht dringend gehandelt, stünden die gemeinwohlorientierten Lotterie- und Sportwettenanbieter vor dem Aus.“
Sehr drastisch formuliert und mit dem Verweis auf die gemeinnützigen Ziele, sollte dieser Aufschrei doch Wirkung zeigen. „Die legalen Anbieter sind überreguliert – und gegen die Illegalen wird völlig ineffizient vorgegangen“, so Stickler weiter. Interessant sind daraufhin auch die von ihm genannten Zahlen: „Allein in Europa gibt es inzwischen 15.000 Online-Glücksspielseiten. 12.500 davon sind nicht lizenziert, zahlen keine oder nur marginale Abgaben und vernachlässigen den Spielerschutz“, erläuterte der Österreicher.
Als weiteren Fehler führt er die Differenz bei der Besteuerung an. Anbieter aus dem Ausland bzw „Offshore“-Bereich müssen nur ein bis zwei Prozent bezahlen. Staatlich regulierte Unternehmen langen hierbei deutlich mehr in die Tasche. „Notwendig ist ein ganzes Maßnahmenbündel: Strenge rechtliche Rahmenbedingungen und Strafen, die Blockade von Zahlungsströmen, das Verbot illegaler Werbung und die Veröffentlichung von Blacklists mit den nicht-lizenzierten Anbietern, um Medien und Öffentlichkeit zu sensibilisieren.“
Wenn es so weiter geht, sieht Stickler schon das große Ende für die regulierten Anbieter voraus.