Das man in Asien schnell in die Fänge der Wettmafia geraten kann, ist hinreichend bekannt. Doch wie groß ihr Einfluss tatsächlich auf das weltweite Geschehen ist, lässt sich nur schwer abschätzen. Asien ist eine Region ohne Limits, es kann so viel gewettet werden, wie man möchte. Ein idealer Nährboden für die Wettmafia. In Singapur hat man nun 14 Verdächtige im Zusammenhang mit Wettbetrug festgenommen.
Die große Entfernung sowie unterschiedlichen Gesetzgebungen, macht es den illegalen Buchmachern sehr leicht, sich zu verstecken. Umso erfolgreicher war die Festnahme in Singapur, bei der auch Tan Seet Eng, ein mutmaßlicher Organisator, verhaftet wurde. Auf sportliche Ergebnisse mit hohen Summen zu wetten ist das eine, aber die Wettmafia versucht immer wieder den Ausgang von Spielen zu beeinflussen.
Die eigentlichen Drahtzieher zu erwischen ist sehr schwer, da eine Reihe von Mittelsmännern eingesetzt wird. Shareholders und Dienstboten übernehmen die eigentliche Arbeit, sprechen mit Funktionären, Kapitänen und Trainern. Die „Runner“ sind dann für die Schmiergelder zuständig. In kuriosen Fällen hat man sogar die Stadiontechnik bestochen, damit diese im richtigen Moment einen Stromausfall bei der Flutlichtanlage simuliert.
"Was wir momentan erleben - organisiertes Spielverschieben - hat denselben Effekt, den das illegale Downloaden von Songs auf die Musikindustrie hat. Das Spiel an sich wird zerstört", erklärt der kanadische Journalist Declan Hill. Meist sind es aber einfach nur Spieler, deren Karriere aus irgendwelchen Gründen nicht so verlaufen ist, wie es vorgesehen war. Diese sind offen für „finanzielle Zuschüsse“.