Wissenschaftler wollen die Ursachen der Spielsucht weiter erforschen und suchen nach Lösungen, wie man sie schnell und effizient therapieren kann. Ein neuer Ansatz wurde durch Experimente mit Ratten gefunden. Man versucht, ähnlich wie bei anderen Süchten, Medikamente zu entwickeln, die diesem Prozess entgegenwirken. Man will schon bei dem Spielimpuls ansetzen, den pathologische Spieler empfinden, wenn sie in eine Spielhalle oder ein Angebot im Internet entdecken.
Zu Beginn hat man Ratten in eine ähnliche Umgebung versetzt. Bunte Lichter, flackernde Reklamen usw. Eine bunte Welt aus Neon, Gerüchen und Eindrücken. Die Ratten hielten diese Atmosphäre irgendwann für normal und ab diesem Zeitpunkt konnte man mit der Therapie beginnen. Das Geld als lohnenswertes Ziel, ersetzten die Forscher dabei übrigens mit Früchten, bei deren Verlust bzw. Ausbleiben die Tiere ebenso enttäuscht waren wie ein Mensch, der nichts gewonnen hat.
Im Laufe der Tests hat man dann verschiedene Medikamente ausprobiert. Die beste Wirkung wurde erzielt, wenn der sogenannte Dopamin-Rezeptor D4 angesprochen wurde. Die Ratten konnten sich ihre Belohnung durch das Betätigen eines Hebels holen. Das Medikament verhindert den Zwang, diesen Hebel benutzen zu wollen.
Menschen sollen ganz ähnlich auf die Reize reagieren und könnten demnach ein abgewandeltes Produkt einnehmen. Doch wer zahlt dafür und ist das ethisch vertretbar, Spielsüchtige unter ärztliche Aufsicht unter „Drogen zu setzen“?