Das Hessische Innenministerium ist für die Lizenzvergabe der 20 geplanten Sportwetten-Konzessionen verantwortlich. Dies weiß man schon seit über einem Jahr, als der Glücksspielstaatsvertrag am 1. Juli 2012 in Kraft getreten war. Doch bis heute ist nicht viel passiert oder an die Öffentlichkeit gelangt. Mark Kohlbach ist Sprecher des Innenministeriums Wiesbadens und erklärte, dass man derzeit die zweite Phase des Vergabeverfahrens durchlaufe. Dabei werden die restlichen Bewerber angehört und hierbei darf man keine zu große Eile zeigen, Sorgfalt geht voraus.
Kohlbach erklärte zudem, dass es wegen rechtlicher Auseinandersetzungen so lange dauert. Doch der Lotto-Gesellschaft Baden-Württembergs reicht es jetzt. Geschäftsführerin Marions Caspers-Merk hat zum Angriff geblasen. Sie erklärt, dass man die staatlichen Anbieter vom Markt verdrängt, denn auch sie müssen die Füße stillhalten, bis ihnen eine Lizenz ausgesprochen wurde.
Dass auch die staatlichen Unternehmen um die 20 Lizenzen buhlen, wurde oft unterschlagen. Man kann nur hoffen, dass die Behörden ihre staatlichen Kollegen nicht bevorzugen. In Österreich gibt es bereits die Probleme mit womöglich „maßgeschneiderten“ Lizenzvergaben. Vom Markt verdrängt werden derzeit aber alle Unternehmen, nicht nur die staatlichen.
"Wir waren zuletzt im Segment der Sportwetten immer weniger wettbewerbsfähig. Viele Kunden sind zu kommerziellen oder illegalen Anbietern abgewandert", sagte Caspers-Merk. Damit hat sie nicht ganz unrecht, denn viele Unternehmen agieren aus den Steueroasen wie Malta heraus und können dadurch bessere Quoten bieten. Die zuletzt eingeführte 5%-Steuer hat dem Geschäft wohl endgültig den Gar ausgemacht.