Griechenlands Finanzkrise und die geplanten Privatisierungen, ziehen ihre Kreise. Nun hat es auch die Glücksspielbranche erwischt. Zum Glück sollte man sagen, denn die Regierung hat sich entschieden, ihre Anteile am OPAP-Konzern zu verkaufen. Der Staat benötigt dringend Geld und die 33 Prozent an den OPAP-Aktien, sollen 652 Millionen Euro wert sein.
"Die erste große Privatisierung ist unter Dach und Fach", wurde durch das griechische Finanzministerium mitgeteilt. Weitere Privatisierungen werden folgen, aber für uns ist das Glücksspielunternehmen interessant. Der neue Besitzer der Aktien lautet „Emma Delta“, ein tschechisch-griechischer Zusammenschluss von Investoren. Man war zugleich der einzige Bieter, denn irgendwie wollte kein anderer das gebrandmarkte Griechenland unter die Arme greifen.
In der letzten Woche war das Gebot noch 30 Millionen niedriger gewesen, brodelt es in der Gerüchteküche. Warum wurde ohne Konkurrenz noch einmal nachgezogen? Emma Delta muss zudem die Dividende auszahlen, sodass aktuell eine Summe von 712 Millionen Euro im Raum steht. Experten schätzen dies immer noch für zu niedrig ein, aber was will man machen, wenn keiner mitbietet?
Bis 2020 hält die OPAP noch das Lizenz-Monopol für Sportwetten und für Lotto sogar noch bis 2030. Im letzten Jahr wurden mehr als 500 Millionen Dollar als Nettogewinn verbucht. Anfang des Jahres hatte man aber die Steuer auf Glücksspiel erhöht. Mit den nun geltenden 30%, dürften die Gewinne deutlich niedriger ausfallen.