Geldwäsche durch Glücksspiel ist ein heikles Thema. In Deutschland wurde nun ein Passus aus dem Geldwäschegesetz entfernt. Das Besondere daran, nicht durch den Willen der Politiker, sondern durch die Lobby der Betreiber. Politik und Kriminalpolizei sträuben sich gegen diese Änderungen.
Die OECD schätzt, dass pro Jahr bis zu 57 Milliarden Euro in unserem Lande reingewaschen wird. Der Großteil davon wird über Spielhallen abgewickelt, glauben die Ermittler solcher Fälle. Kleine Spielhallen mit Münzautomaten sind zwar aufwendig für Geldwäsche, aber dafür schlechter nachzuvollziehen, als andere Wege. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) warnt vor diesen Methoden. Die Branche hat seit 2006 ein Umsatzwachstum von 40 Prozent erzielt.
Ende Juni brachte das Finanzministerium einen neuen Paragrafen im Geldwäschegesetz als Entwurf ein: "Geldwäscherechtliche Aufsicht über den Betrieb von Spielhallen" $16a sollte er heißen und war auf gutem Wege, die Geldwäsche besser enttarnen zu können. Doch die verschärften Kontrollen blieben aus, weil am 9. Juli ein Schreiben der Deutschen Automatenwirtschaft beim Finanzministerium einging. Darin stand: „Der suggerierte Tatbestand der Geldwäsche kann von uns nicht bestätigt werden". Es wäre "kein einziger Fall bekannt", bei dem man Spielautomaten bewusst manipuliert hätte.
Dem Vorschlag, lieber die Betreiber zu Nachweisen aufzufordern, wurde nachgegangen und die Geldwäsche hat damit mehr Schutz erhalten. Politik und Kriminalpolizei wollen dies aber nicht dulden.