Lotto: Live-Übertragung soll eingestellt werden

[Shinobi]

Die „Welt am Sonntag“ hat darüber berichtet, dass die Ziehungen der Lottozahlen bald nicht mehr live übertragen werden sollen. Lotto und Fernsehsender sind wohl am überlegen, die Glückszahlen nur noch schriftlich zu veröffentlichen. Ab Anfang Juli soll dieser Plan in die Tat umgesetzt werden, aber warum?

Die Sendung bliebe erhalten, die aber nur noch der kurzen Benennung der Zahlen dienen soll. Die Ziehung selbst, würde ohne Beisein der Kamera geschehen. Man will die Sendung verkürzen, heißt es halb offiziell, denn genau äußern wollte man sich noch nicht. Die Pläne sein aber relativ eindeutig, für die Ziehung am Samstag, als auch am Mittwoch.

Man will die Lottoziehung wieder vor dem Spielfilm ab 20:15 Uhr zeigen oder zumindest deren Ergebnis. Dafür sei die Verkürzung der Sendezeit notwendig. Doch was hat es für einen Effekt, wenn die Tipper nicht mehr live sehen können, welche Kugel die Maschine gezogen hat? Wo bleibt da die Spannung am Bildschirm zu sitzen und seinen Schein zu kontrollieren?

Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, soll Realität werden, über die beim Hessischen Rundfunk und des Lottoblocks seit einigen Tagen gesprochen wird. Ansonsten bleibt man aber den Traditionen treu und lässt die Zahlen nicht durch einen Computer bestimmen, auch wenn dies nun keiner mehr mitverfolgen kann.

[Shinobi]

Auch hier zeigt sich einmal mehr, was passieren kann, wenn man mit großen Veränderungen nur teilweise an die Öffentlichkeit geht. Vielleicht war es auch geplant, aber die Bekanntgabe, man werde zukünftig nicht mehr die Ziehung der Lottozahlen im Fernsehen verfolgen könne, sorgte für viel Furore. Nun gibt es aber mit einer neuen Nachricht deutlich Erleichterung.

Die Ziehung der Lottozahlen wird künftig kein großes Geheimnis hinter verschlossenen Türen sein. Wenn man ab dem 3. Juli die Ausstrahlung wieder in das Vorabendprogramm nimmt, können sich alle Tipper die Ziehung im Internet ansehen. Es wird einen Live-Stream geben, damit keine Spekulationen aufkommen können. Wer die Zeit verpasst, kann zudem die Aufzeichnung nutzen und sofort erkennen, ob er gewonnen hat. Ganz praktisch und ziemlich zeitgemäß, was man vom sehr traditionellen Lotto-und-Toto-Block nicht erwartet hätte.

Der Geschäftsführer von Saartoto und Federführer des DLTB, Michael Burkert, bestätigte dieses Fortfahren. Sein Kollege Peter Jacoby stimmte ihm zu. Was in Saarbrücken geschieht, wird auch künftig für alle Spieler nachvollziehbar bleiben, lediglich die Sendezeit wird wieder einmal verändert. Lotto muss weiterhin verlässlich und transparent bleiben, ansonsten verlieren die Tipper das Vertrauen.

Ob dies von Anfang an so geplant war oder eine Reaktion auf die vielen Spekulationen ist, bleibt dagegen weiterhin offen.

[Shinobi]

Diesen Samstag ist es soweit, die letzte Live Lottoziehung wird im Fernsehen übertragen. Damit endet ein Stück der Fernsehgeschichte, wenn die Lottozahlen 6 aus 49 ein aller letztes Mal auf dem Bildschirm gezeigt werden. Zuvor hatte man ja schon die Übertragung nach hinten verlegt und auch an diesem Sonnabend, wird es erst um 23:15 Uhr zur Ziehung kommen. Doch man will wieder ins Vorabendprogramm und da nimmt die klassische Ziehung zu viel Zeit weg.

"Wir werden nur journalistisch auf die neue Sendeform hinweisen", sagt HR-Sprecher Christian Bender. Danach wird es eine neue Regelung geben, die bedeutet, dass Lotto wieder um 19:57 Uhr ausgestrahlt wird. Dann jedoch nur noch mit der Verkündung der Ziehung. "Statt Ziehungsgerät wird ein Touchscreen im Mittelpunkt stehen."

Ein Studio in Saarbrücken ist künftig für die kurz vorher stattfindende Ziehung verantwortlich. Die Spannung kann man, wie angekündigt, weiterhin mitverfolgen, jedoch im Internet und nicht mehr am Fernseher. Die Verkündung der Ziehung, wird damit zur Nebensache. Wer zuvor schon im Live Stream die Zahlen des Tages gesehen hat, braucht die Fernsehsendung nicht mehr. Ob das vielleicht ein Schuss nach hinten wird, bezüglich der Einschaltquoten?

"Der Vorgang ist nicht mehr zeitgemäß", meint Bender. Mal sehen, ob man mit der neuen Live-Übertragung, die Jugend zum Lottospielen animieren kann?

[WinningJack]

Dann fehlen nur noch Apps für Smartphones und Tablets. Dann kann die Jugend die Lottoziehung so verfolgen, wie heute so ziemlich alles angeschaut wird.

[Shinobi]

Seit einigen Wochen läuft nun die Lotto-Ziehung 6 aus 49 via Internet-Stream. Nun kam Ärger ins Haus der Veranstalter, die Landesmedienanstalten Deutschlands sehen die Fernsehziehung auf der Internetseite lotto.de als rechtswidrig an.

Zweimal die Woche wird die Ziehung übertragen, nur halt im Internet. Dabei handelt es sich aber um eine Tätigkeit im Rundfunk und dafür benötigt man eine Lizenz, die beim Deutschen Lotto-Block nicht vorliegt. Jürgen Brautmeier von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen klärte auf. Er spricht dabei für die 14 Landesmedienanstalten. Was genau dem Lotto-Block jetzt droht, ist noch unklar.

Am Montag teilte ein Sprecher von Lotto Niedersachsen mit, dass man sich bereits mit der Landesmedienanstalt im Gespräch befindet. Ende Juni hatte man nach über 50 Jahren Fernsehgeschichte die Ziehung aus dem öffentlichen Fernsehen abgezogen. Seitdem wird die Ziehung nur noch aufgezeichnet und dann kurze Zeit später im Internet gezeigt. Der Änderung folgte auch ein Umzug in das neue Studio in Saarbrücken. Rechtlich sei es auch nicht möglich, dem Lotto-Block eine Lizenz zur Übertragung auszustellen, aber dies begründete bislang noch niemand.

[Shinobi]

Seit dem Juli des letzten Jahres erfolgt die Ziehung der Lottozahlen nur noch im Internet. Die Ergebnisse zum Spiel 6 aus 49 wurden seitdem nur noch im Fernsehen angesagt, die Ziehung geschah aber virtuell. Damit wollte das zuständige Unternehmen wieder in das Vorabendprogramm, doch der Schuss ging nach hinten los.

Die Mehrheit der Lottospieler war es seit den 70er Jahren gewohnt, dass die Übertragung immer am Mittwoch und Samstag stattfand. Es war für viele ein Highlight wenn die weißen Kugeln mit schwarzen Zahlen aus der gläsernen Trommel in die dafür vorgesehenen Fassungen fielen. Dazu noch eine Losfee und ein Unterhaltungsprogramm für die Ewigkeit war geschaffen. Grund war zwar eine erstmals ungültige Ziehung, die Kugeln 46 und 47 klemmten fest, aber in erster Linie sollten Kosten eingespart werden. Aus den fünf Minuten Sendezeit wurde nur noch eine einzige.

Ob zeitgemäß oder nicht, den Wechsel ins Internet hat das Lotto 6 aus 49 nicht unbeschadet überstanden. Auch die Veränderungen im System machten es nicht besser. Der Großteil an Lottospielern gehört zum alten Kaliber, das Tippen und vor dem Fernseher sitzen war fester Bestandteil ihres Abendprogramms zweimal in der Woche.

Nun deuten die ersten Umsatzzahlen darauf hin, dass diese Umstellung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Die Stammspieler haben zum Teil aufgehört und die Jugendlichen Tipper blieben aus.

[WinningJack]

Ich zähle mich mit 26 jetzt auch mal noch zum "jungen Volk". Lotto hatte noch nie für mich einen Reiz, also wird es auch nicht mit einer App interessanter.
Ich kenne die Spannung aber sehr wohl von früher, weil meine Eltern zweimal die Woche auf ihr Glück gehofft haben. Hauptsächlich alte Menschen spielen Lotto, weil es halt damals in Mode kam. Die Verlagerung ins Internet war ein Fehler!