Das Bundesland Niedersachsen ist jetzt nur ein Beispiel für die wachsende Spielsucht. Vergleichen wird der Zeitraum von 2012 bis 2014. In diesen zwei Jahren stieg der Umsatz um 150 Millionen Euro an und wird auf die gesamte Glücksspielbranche bezogen. Inwieweit dabei das Internet erfasst wurde bleibt ungewiss, da Niedersachsen hierfür noch keine Lizenz erteilt hat. 500 Millionen Euro Umsatz in 2014 sind beachtlich, wobei die Automaten den Großteil davon generierten.
Die Zahl der Spielgeräte hat sich erhöht, waren es in 2006 noch 10.600 Stück, sind heute schon 17.000 Automaten offiziell in Betrieb. Doch aus dem Hobby wird schnell eine Sucht und diese gefährdet dann die Lebensqualität der Spieler und deren Umfeld. Die Landesstelle für Suchtfragen in Niedersachsen erfasste 42.000 Menschen mit pathologischem Verhalten, 35.000 weitere befänden sich wohl auf gutem Weg dahin.
Es handelt sich hierbei jedoch nur um Hochrechnungen, da lediglich ein Bruchteil auch wirklich die Beratungsstellen aufsucht. "Seit 2008 ist das Thema Spielsucht in der Öffentlichkeit immer präsenter geworden. Die Scheu, sich damit auseinanderzusetzen wird dadurch geringer", so Rabes. Bei Verdacht können Angehörige und Schuldnerberater aber auch eingreifen und zumindest auf die Inanspruchnahme solcher Hilfe hinweisen. Zu 90 Prozent seien Männer von der Spielsucht betroffen, erklären die Experten.