Der Glücksspielstaatsvertrag gilt seit Mitte 2012 und bislang wurde keine Sportwetten-Lizenz verteilt. Somit dürften auch die Wettbüros nicht weiter existieren, aber sie tun es. Sogar besser als je zuvor und es eröffnen weitere. Die Behörden scheinen machtlos oder sind sich nicht über die Umsetzung einig. Außerdem droht die EU-Kommission immer noch mit Sanktionen, weil der Vertrag gegen die Vorstellungen der Union verstößt.
Baden-Württemberg ist ein gutes Beispiel dafür wie die Wettbüros florieren. Das Geschäft mit den Wetten auf Sportereignisse ist so lukrativ, das im April über 700 dieser Einrichtungen gezählt werden konnten. Auch diesen bestehenden Lokalen soll es an den Kragen gehen. „Bei den Verwaltungsgerichten und dem Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg sind insgesamt noch ca. 1000 Verfahren wegen Untersagungsverfügungen gegenüber Wettannahmestellen, Internetanbietern und Wettvermittlung in Spielhallen und Gaststätten“, erklärt Ulrich Pelzer-Müller. Er ist im Regierungspräsidium Karlsruhe für die Verfahren mit den Wettbüros zuständig.
Seit dem Herbst 2010 haben die Ämter eine Verdopplung der Wettbüros verzeichnet. Mit einer von der Bundesregierung angedachten Lizenz, dürfte jeder Online Bookie bis zu 30 Wettbürus in Deutschland betreiben. Somit käme man auf maximal 600 Lokale, doch allein Baden-Württemberg überschreitet diese Zahl locker.
Also erst einmal alle dicht machen und dann von vorn beginnen? Wenn sich die Politiker da mal nicht übernommen haben.