Jeder weiß, dass illegales Glücksspiel mit Automaten betrieben wird. Doch in Deutschland vermutete man dahinter bislang keine so starke Lobby. Eine Razzia in Offenbach läuterte nun die allgemeine Einstellung zu diesem Thema. Um 21:30 Uhr wurde in der Nach vom Mittwoch zum Donnerstag eine Razzia in Gaststätten, Wettbüros, Spielhallen, Kiosken und Shsha-Bars durchgeführt.
Diese einmalige Aktion war von großem Erfolg gekrönt. Bei 39 kontrollierten Betrieben konnten 30 nicht ordnungsgemäß aufgestellte Geräte beschlagnahmt werden. Weitere 21 Geräte wurden versiegelt, weil ihnen der TÜV oder die Konzession fehlte. Dass der Einsatz fast zehn Stunden andauerte, zeigt nur wie viele Verstöße die Beamten gefunden haben. Bußgeld- und Strafverfahren sind eingeleitet, der finanzielle Schaden für die Stadt Offenbach ist immens.
Durch die unrechtmäßig aufgestellten Automaten und etwaige Manipulationen sollen Steuereinnahmen in sechsstelliger Höhe am Fiskus vorbei geschleust worden sein. Stadtrat Dr. Felix Schwenke sagte dazu: „Wir haben mit dieser Aktion bewiesen, dass wir ein ganz harte Linie gegen Betrug im Glücksspiel fahren.“ Glücksspiel ohne rechtliche Grundlage soll in Offenbach keine Chance haben.
Es füllte sich im Anschluss ein ganzer LKW mit den Spielautomaten. Ordnungsamtsleiter Peter Weigand: „Leider war der irgendwann voll und wir hatten keine weiteren Lagerungsmöglichkeiten mehr.“ Somit wurde indirekt die Fortsetzung der Razzia angekündigt.