Große Städte wie Berlin haben schon vor einiger Zeit erkannt, dass sie mehr Spielhallen beherbergen als es das gute Erscheinungsbild zulässt. Nun hat man auch in Hamm festgestellt, es muss sich was ändern, denn die Entwicklung ging schneller als es den Behörden lieb war. Im Zwiespalt zwischen hohen Steuereinnahmen und dem guten Ruf der Behörden.
In 2006 und 2007 erteilten die Behörden viele Konzessionen, insgesamt 72 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum davor. Somit entstanden mehr Spielhallen und deutlich mehr Geräte wurden aufgestellt. Der landesweite Durchschnitt liegt bei nur 32 Prozent Zuwachs. Hamm hat damit ein ernstzunehmendes Problem in Sachen Glücksspiel. Aus 30 Spielhallen wurden in sechs Jahren 41. Aus 291 Geräten wurden 542 Stück, die ihren Betrieb aufnahmen. Aktuell sind es wohl schon 570 Spielautomaten, die bislang kaum gesetzliche Vorgaben erfüllen müssen und für die es keine Obergrenze in der Stückzahl gibt.
Pro 335 Einwohner hat Hamm einen Spielautomaten. Hier liegt man wieder etwas extremer als der Landesdurchschnitt von NRW. Die drei Suchtberatungsstellen beobachten die Entwicklung sehr kritisch. Andererseits flossen in 2011 allein durch die Spielautomaten 1,7 Millionen Euro an die Kämmerei. 2012 waren es dann schon 2,1 Millionen Euro, die Hamm sicher nicht missen möchte.