Österreich verdient gut an seinen Zockern

[Shinobi]

Nachdem wir gestern schon über die Steuereinnahmen der Deutschen aus dem Glücksspiel geschrieben haben, geht es heute nach Österreich. Auch hier wird gern und oft gespielt, ganz zur Freude des Staatshaushalts.

Süchte gibt es viele und dass diese auch noch rigoros gefördert werden, kritisieren viele. Doch die Regierung befürwortet Alkohol, Tabak und Glücksspiele deshalb, weil sie höhere Gewinne erzielen als jährlich für die Therapien der Süchtigen ausgegeben wird. So lange sich dies nicht ändert, wird man auch nicht einschreiten. Von wegen Spielerschutz oder Schutz der Jugendlichen vor Alkohol und Zigaretten.

Zieht man die Summe für die zahlreichen Behandlungen ab, bleiben noch 1,5 Milliarden Euro an reinem Gewinn für den Staat und seine Bezirke. Dies fand das Unternehmen Kreutzer, Firscher & Partner heraus und gab diese Zahlen am Dienstag in Wien bekannt.

„Trotz der hohen Einnahmen weigert sich der Staat, ausreichende finanzielle Mittel für Suchtforschung und Suchtprävention bereitzustellen“, erklärte Andreas Kreutzer. Man hält die Suchthilfe-Kliniken auf Sparflamme, obwohl mehr Geld zur Verfügung steht. „In Österreich sind die Strukturen und Strategien in der Suchttherapie veraltet, es gibt eine mangelhafte Versorgung der Patienten und viele Fehlsteuerungen, Doppelgleisigkeiten und Parallelstrukturen“, kritisierte Prof. Gabriele Fischer. Sie arbeitet an der Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der MedUni Wien.