Das Stadtbild wird verschandelt, die Jugend nicht geschützt und die Spielsucht räumt die Sozialkassen leer. Mit solchen Vorwürfen haben auch die Spielhallen in Wuppertal zu kämpfen. Auf der Gegenseite stehen die Steuereinnahmen, von denen sich die Stadt nur zu gern um den Finger wickeln lässt. Schärfere Gesetze sollen her, aber hier warnen die Dachverbände der Spielhallen vor Zwangsentlassungen. 500 Jobs würden auf dem Spiel stehen.
Wuppertal hat 92 Konzessionen für Spielhallen ausgesprochen, 80 Standorte haben dadurch Spielautomaten aufstellen können. Nun will man die Lizenzen drastisch reduzieren. Künftig sollen nur noch elf Konzessionen existieren. Russisch Roulette mit den Lizenzen und Angestellten oder wie?
883 Spielautomaten stehen in den Hallen und weitere 615 in den gastronomischen Betrieben. FDP-Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen hatte sich die Lage vergangenen Donnerstag vor Ort angesehen. Man muss legale und illegale Einrichtungen strikt voneinander trennen, heißt es, aber wie? Sind Spielhallen, welche nicht nach den schärferen Gesetzen spielen sollten, automatisch nicht rechtskonform?
Todtenhausen war zu Gast beim „Entertainmentcenter 8ball“, um dort mit dem Betreiber Wolfgang Scheffel zu sprechen. Dieser hat sechs Standorte und beschäftigt dort 25 Angestellte in Vollzeit. „Leider wird unsere Branche nach wie vor negativ dargestellt“, betonte Scheffel. Todtenhausen stellte fest: „Wer die seriösen und streng reglementierten Anbieter verdränge, ebne nicht zuletzt dem illegalen Glücksspiel in Hinterzimmern und im Internet den Weg“ und legte sich damit auf keinen klaren Fahrplan fest.