Eine Beschneidung der Menschenrechte oder eine kluge Idee zur Bekämpfung der Spielsucht? Die SPD hat ein Sperrmodell vorgestellt, wie es bei Spielhallen-Betreibern bald überall Anwendung finden könnte. Es wurde eine Anhörung zum Thema „Glücksspielsucht bekämpfen“ mit noch unbekanntem Datum veröffentlicht. Derweilen gibt es schon mal Kontra von Seiten der Glücksspielunternehmen.
Angefangen hat alles mit einer Aufforderung vom Drogenbeauftragten der FDP vor einem Jahr. Er wollte die Spielautomaten an Flughäfen und Tankstellen, sowie Lokalen entfernen lassen. Dass es so einfach nicht geht, hätte auch ihm klar sein müssen, aber die SPD will einen Kompromiss finden. Jeder Spieler soll eine Karte erhalten, mit der er überhaupt einen Automaten starten kann. Diese speichert die Daten über den Spieler, zum Beispiel Einsätze und Verluste, damit ab einem gewissen Limit der Automat blockiert. Die Grenzen werden vom Spieler selbst festgelegt und er kann sich auch selbst sperren. Damit möchte man auch verhindern, dass Minderjährige Zugang zu Spielautomaten erhalten. An sich eine gute Idee, aber alle Automaten müssten dafür umgerüstet werden. Wer trägt die Kosten dafür?
Die SPD geht aber noch weiter und das ziemlich drastisch. Man will die Spielgeschwindigkeit verringern, sodass eine Runde 20 Sekunden dauert. Alles was glitzert und schillert will man entfernen, um die Kombination aus Geschwindigkeit und Illusion zu entschärfen. Mögliche Folgen einer solch starken Regulierung sind die Flucht ins Internet und das Ausbleiben von wichtigen Einnahmen für die Betreiber.