Braucht Deutschland noch mehr staatlich geführte Casinos? Sie lassen Steuergelder in die Kassen fließen, sind aber gleichzeitig ein Anziehungspunkt für Spielsüchtige. Jedes neue Casino muss deshalb genauestens geprüft werden, um diese Gefahr möglichst gering zu halten. In Mannheim überlegt man nun, ein weiteres Casino zu bauen.
Die rot-grüne Koalition meint, dass sich staatliche Casinos fernab des Internets, besser kontrollieren, lassen und sicherer für die Spieler sind. Deshalb will Rot-Grün auch dem Bauvorhaben zustimmen, wenn alle Gegebenheiten für gut befunden wurden. Die Spielsucht darf nicht gefördert werden, ist ihr größtes Anliegen. Den Casinobau wird Otto Wulferding, ein erfahrener Unternehmer der Branche, leiten. Er hofft auf den Erfolg in Mannheim, denn dann wolle er mehr solcher staatlichen Casinos aufstellen.
Peter Kurz (SPD, Oberbürgermeister Mannheims, begeistert sich für diese Idee. Es scheint aber so, als würden für ihn nur die wirtschaftlichen Aspekte, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, eine Rolle spielen. Man schätzt, dass bis zu 3 Millionen an Steuergeldern pro Jahr realistisch sind. Kurz meint auch, dass man damit dem illegalen Glücksspiel weniger Chancen gibt. Doch nun muss die Landesregierung entscheiden. Fällt der Beschluss positiv aus, will Kurz sich für Mannheim als Standort stark machen.
Gegenwind erhält das Projekt von der FDP. Auch wenn ein neues Casino bis zu 200 Arbeitsplätze schaffen würde, so darf die Spielsucht nicht außer Acht gelassen werden. Genau das wirft man dem Oberbürgermeister aber nun vor.