In den vergangenen Tagen wurde in den Medien viel über das Vorgehen gegen bwin (nannte sich vorher Betandwin) berichtet. Sogar die Tagesschau und andere TV-Nachrichtensendungen berichteten ausführlich über den "Krieg" zwischen dem staatlichen Wettmonopol und dem privaten Wettanbieter-Riesen (10 Millionen Kunden weltweit) bwin.
Meine Meinung dazu: Das Vorgehen der staatlichen Lotteriegesellschaften gegenüber den privaten Wettbüros wirkt übertrieben. In anderen Branchen (z.B. Telekommunikationsmarkt) hat sich gezeigt, dass die Monopole ihren Zerfall zwar aufschieben können. Verhindern lässt er sich im Zeitalter der immer intensiveren Globalisierung nicht mehr. Tausende Online-Casinos und Online-Buchmacher sind nur einen Mausklick entfernt. Zerschlägt man die halbwegs seriösen "Illegalen", die sogar noch mehr als das Dreifache an Sponsorengeldern in die Sportförderung gepumpt hatten (bwin) als Oddset, macht man den Weg frei für die "Wild West"-Szene, die in keiner Weise in Deutschland investiert oder irgendwelche Sponsoring- oder Förderungsaktionen durchführt.
Andererseits muss sich bwin meiner Meinung ebenfalls Kritik gefallen lassen. Der private Sportwettenriese hatte es in den letzten Jahren nach meinem Eindruck etwas an "Fingerspitzengefühl" fehlen lassen, was das Verhalten im Wettbewerb betraf. So wurde z.B. bei jeder sich bietenden Gelegenheit ganz "frech" mit der schon immer "illegalen" COM-Version von Betandwin geworben. Das betraf z.B. die Auswärtsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft oder auch andere Sportevents (z.B. Ski-Springen), wo die Betandwin.com-Logos mit Dauerpräsenz vor den Kameras auftauchten. Durch dieses "Katz-und-Maus-Spiel" (auswärts die Ausschöpfung aller Möglichkeiten, in Deutschland das gemäßigtere Marketing über die Umweglösung Betandwin.de) war der sich immer weiter verschärfende Konflikt zwischen Betandwin und Oddset vorprogrammiert.
Möglicherweise stellt die zuständige EU Kommission die Sache bald wieder auf den Kopf, so dass bwin in irgend einer Form weiter Wetten in Deutschland anbieten darf. Auf Dauer wird sich das staatliche Monopol nicht künstlich konservieren lassen.
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